Pinguine-Derby: Langs emotionale Derby-Schlappe
Krefeld. Als hätte das Derby zwischen den Krefeld Pinguinen und der Düsseldorfer EG noch eine sportlich brisante Note mehr gebraucht, stand bei den Gästen aus der Landeshauptstadt gestern Ex-Pinguin Lukas Lang im Tor.
Als der Sohn von KEV-Legende Karel Lang um 15.43 Uhr erstmals nach Monaten wieder „seine“ alte Eishalle betrat, gab es einen kurzen Blickkontakt mit den alten Kollegen, bevor die Aufwärmphase begann. „Dieser Moment, hier wieder einzulaufen, war für mich sehr emotional“, gestand Lang nach dem Derby, das für Lang mit einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung endete.
Unter dem Trikot von Vater Karel bereitete sich Düsseldorfs nominell dritter Torwart auf sein fünftes Saisonspiel vor. Und das auch nur, weil sowohl Bobby Goepfert als auch Tyler Beskorowany verletzt ausfielen. Für Lang ging es also nach der enttäuschenden Saison in Krefeld (elf Einsätze) und der Degradierung zur Nummer drei bei der DEG darum, seinen Kritikern zu zeigen, dass er den Kampf um einen Stammplatz nicht aufgegeben hat. „Ich habe in jedem Spiel, in dem ich im Tor stehe, die Pflicht, der Mannschaft zum Sieg zu verhelfen“, so Lang.
Aber den Ex-Pinguin erwartete im König-Palast ein Hexenkessel. Anders als beim Spiel in Köln wurde das Straßenbahnderby seinem Namen von der Stimmung auf den Rängen her gerecht. Kurz vor Beginn der Partie wurde der DEG-Torwart auch mit den Sprechchören von der Nordkurve gegrüßt, die schon Sinan Akdag kein gutes Aussehen im Trikot einer anderen Mannschaft bescheinigte. Lang musste nach drei Minuten erstmals eingreifen und fischte den Puck von Meyers sicher. Nach der Führung durch Martinsen war der 28-Jährige — erneut gegen Meyers — aber chancenlos. Gegen Courchaine im Eins-gegen-Eins rettete Lang seinem Team dann aber das 1:1 ins Mitteldrittel.
Der DEG-Goalie profitierte danach auch von der wenig berauschenden Offensivleistung des KEV, der es im zweiten Drittel auf ganze fünf Torschüsse brachte. Bei jedem war Lang, der oft aus seinem Tor kam, um Situationen zu bereinigen, auf der Höhe. Und als der KEV im letzten Drittel erneut einem Rückstand hinterherlief, parierte Lang bei einer Drei-gegen-vier-Unterzahl fünfmal.
Erst nach der Hinausstellung von Strodel überwand Perrault Lang ein zweites Mal. Sofron markierte dann in der Verlängerung den Siegtreffer für die Gäste — ohne Abwehrchance für Lang. „Er hat ein richtig starkes Spiel gemacht. Vielleicht war es in dieser Situation von Vorteil, dass wir uns aus der vergangenen Saison noch kannten“, sagte Sofron. Da hatte Lang sich schon einige Schulterklopfer abgeholt und durfte mit seiner Rückkehr nach Krefeld trotz der Niederlage zufrieden sein.