Eishockey Mit zwei Siegen sind sogar die Play-Offs möglich

Nach dem Sechs-Punkte-Wochenende warten mit Nürnberg und Iserlohn nun machbare Aufgaben auf die Krefeld Pinguine.

Die Musik aus dem Kraftraum ließ sich auch durch die Wände hindurch noch hören. Nach der Trainingseinheit am Mittwochmorgen legten einige Pinguine-Spieler noch eine Extraschicht ein. Sie pumpten im Kraftraum oder arbeiteten an der Kondition. Die Krefelder stehen vor einem möglicherweise richtungsweisenden Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Nach zuletzt zwei Siegen in Folge ist der Rückstand auf den Pre-Playoff-Platz zehn auf acht Punkte geschrumpft.

Schon am Donnerstagmittag brechen die Pinguine auf in Richtung Nürnberg, treffen dort am Freitag (19.30 Uhr) auf die seit acht Spielen sieglosen Ice Tigers. Sonntag kommt dann das Tabellenschlusslicht aus Iserlohn nach Krefeld. Zwei weitere Siege und die Pinguine sind plötzlich wieder im Playoff-Rennen. Es ist die wahrscheinlich letzte Chance nochmal ernsthaft in den Kampf um Platz zehn einzusteigen.

Trainer Pierre Beaulieu ist sich dessen bewusst, sagt: „Jetzt ist es ganz wichtig. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, aber wir dürfen auch nicht zu weit schauen, sondern müssen uns immer auf den nächsten Tag fokussieren.“ Am Wochenende sah er eine Mannschaft, die laut ihm einen weiteren „Schritt nach vorne“ gemacht hat. Gegen angeschlagene Kölner setzte die Mannschaft seinen Gameplan gut um, spielte einfach und verteidigte das eigene Tor gut. Gegen körperlich große Nürnberger Verteidiger setzt Beaulieu auf eine ähnliche Idee wie gegen Köln, will die Scheibe oft tief spielen und dann mit ordentlich Power nachsetzen. Mit den Nürnberg Ice Tigers trifft man zudem auf einen enorm angeschlagenen Gegner, der seit dem 24. November ohne Heimsieg ist.

Die Probleme der Nürnberger erinnern dabei an die der Pinguine. Mangelhaftes Defensivverhalten und viele individuelle Fehler. Dazu wirkt Torhüter Niklas Treutle, der in 29 der 34 Spiele zwischen den Pfosten stand überspielt.

Geplagt sind die Ice Tigers in dieser Spielzeit auch vom Verletzungspech. Vor einer Woche erweiterte sich die Ausfallliste um Oliver Mebus. Der ehemalige Krefelder brach sich das Handgelenk und muss die nächsten fünf Wochen pausieren. Gut möglich, dass die Nürnberger auf ihre Ausfälle reagieren und bis Freitag mit Jack Skillle noch einen Neuzugang präsentieren. Der ehemalige NHL-Spieler hat in dieser Spielzeit jedoch noch kein einziges Pflichtspiel absolviert.

Bei den Pinguinen fällt wie erwartet Grant Besse mit einer Gehirnerschütterung aus, Philipp Kuhnekath wird in die Top-Reihe rücken und an der Seite von Chad Costello und Daniel Pietta stürmen. „Das hat er such verdient“, sagt Beaulieu.

Garrett Noonan und Justin Hodgman mussten Mittwoch krankheitsbedingt passen, sollten für das Spiel in Nürnberg aber wieder fit sein.

Das Heimspiel am Sonntag wird dann zumindest auf der Tribüne ganz im Zeichen der Jugend stehen. Für ihren „School-Contest“ haben die Pinguine alle Krefelder Schulen eingeladen. Für die Schulen, die prozentual die meisten Karten erworben haben, gibt es Prämien wie eine große Pause mit den Profis oder eine Englisch-Unterrichtsstunde mit den nordamerikanischen Spielern der Pinguine. Über 1500 Tickets wurden im Rahmen der Aktion an Schulen verkauft, insgesamt rechnen die Krefelder mit über 5000 Zuschauern am Sonntag. Rund 300 bis 400 reisen dabei aus Iserlohn an.