Pinguine stürmen an die Spitze

Die Krefelder starten mit viel Schwung in die neue Saison. Beim 4:0 gegen Wolfsburg trifft Ryan Ramsay doppelt.

Krefeld. Die Krefeld Pinguine sind erfolgreich in die neue Eishockey-Saison gestartet. Ja, sie haben sogar am ersten Spieltag die Spitze in der DEL übernommen. Gegen Neuling Grizzly Adams Wolfsburg gelang dem Team von Trainer Jiri Ehrenberger im König-Palast ein 4:0 (2:0, 0:0, 2:0)-Erfolg. Wie der Erfolg einzuordnen ist, wird sich schon morgen zeigen, wenn die Krefelder bei den Frankfurt Lions antreten müssen.

Die Eishockey-Premiere der Pinguine begann mit einer halbstündigen Verspätung. Denn die Gäste aus Wolfsburg trudelten nach einem Stau auf der Autobahn erst kurz nach 19 Uhr am Eispalast ein. So groß die Vorfreude auf die neue Eishockey-Saison in Krefeld auch gewesen sein mag, an den Zuschauerzahlen lässt sie sich jedenfalls nicht ablesen. Denn mit 4041 Besuchern war die Halle gestern nur halb voll, obwohl die neu formierte Mannschaft in der Vorbereitung mit ihren Leistungen eigentlich genügend Eigenwerbung betrieben hatte. Und genau das wollte sie auch zum Saisonauftakt gegen den Liga-Neuling tun, wohl wissend, wie kritisch das heimische Publikum das Auftreten des Klubs verfolgt.

Die Heimpremiere der Pinguine begann mit einer Schweigeminute für den am 18. Juli verstorbenen Paul Hotstegs, der sich nicht nur als Spieler des KEV, sondern auch als Funktionär viele Verdienste erworben hatte. Der Altinternationale hätte gestern sicher seine Freude an den Pinguinen gehabt. Zumindest in der Anfangsphase, denn da machten die Gastgeber deutlich, dass sie sich einen Fehlstart wie im Vorjahr nicht noch einmal erlauben wollten. Gegen die übervorsichtig auftretenden Wolfsburger hatten die Gastgeber über weite Strecken allerdings auch leichtes Spiel.

Dafür sorgte vor allem der frühe Führungstreffer, den Ryan Ramsay nach rund zweieinhalb Minuten auf Vorarbeit von Brian Maloney und André Huebscher erzielt hatte. In der Folge stand Gäste-Goalie Chris Rogles vermehrt im Blickpunkt des Geschehens, ließ sich allerdings bis zur ersten Drittelpause nur noch einmal bei Krefelder Überzahl durch einen Distanzschuss von Dusan Milo, den Roland Verwey noch leicht abgefälscht zu haben schien, überwinden.

Doch Übermut tut selten gut - auch dem Team von Trainer Ehrenberger, das sich von der pomadigen Spielweise der Gäste zusehends anstecken ließ. Ohne sichtlich gefordert zu werden, schlichen sich Nachlässigkeiten ein, Konzentration und Zweikampfbereitschaft ließen nach, die Grizzlys fanden immer besser ins Spiel und hatten mehrfach den Anschlusstreffer auf dem Schläger. Erst die jeweils in Überzahl erzielten Treffer von Roland Verwey (42.) und erneut Ryan Ramsay (55.) klärten spät, aber dafür endgültig die Fronten.