Pinguine vs. DEG: Lokalderby unter traurigen Vorzeichen

Die Flugzeugtragödie von Russland drückt auf die Stimmung. Die Pinguine müssen am Wochenende trotzdem zweimal ran.

Krefeld. Es war kein Training wie jedes andere. Als die Spieler der Krefeld Pinguine Donnerstagvormittag im König-Palast aufs Eis gingen, war die Stimmung gedrückt. „Man kann gar nicht beschreiben, wie man sich in so einer Situation fühlt“, sagte Chefcoach Rick Adduono angesichts der Flugzeug-Tragödie in Russland, bei der das komplette Eishockeyteam von Lokomotive Jaroslawl, darunter der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich, ums Leben kam. „Ich sehe Robert Dietrich immer noch, wie er im Spiel gegen uns für Mannheim auf dem Eis stand“, sagte Adduono. Seine Spieler waren zutiefst bestürzt und fassungslos, zumal einige auch um ehemalige Teamkollegen trauern müssen.

Da rückt der Sport zweifellos in den Hintergrund. Auch die beiden Testspiele am Freitag bei den Iserlohn Roosters und das Derby am Sonntag mit den DEG Metro Stars, dem Ex-Klub von Dietrich, für das schon rund 5000 Tickets verkauft worden sind. Vor der Begegnung wird es eine Schweigeminute geben, ausgelassene Eishockey-Freude wird man danach sicher nicht erleben.

Doch das Geschäft geht weiter, so schwer es manchmal fällt. Gut eine Woche hat der Pinguine-Coach noch Zeit, die Mannschaft für den Saisonstart in bestmögliche Verfassung zu bringen. Wenngleich die verletzten Stammkräfte nur schwerlich zu ersetzen sind. Vor allem der langzeitverletzte Kapitän wird schmerzlich ermisst. „Wir müssen einen Weg finden, wie wir Herberts Vasiljevs ersetzen können. Das ist aber auch eine gute Chance für andere Spieler, eine Führungsrolle zu übernehmen“, sagte Adduono, der zumindest in den beiden Testspielen personelle Unterstützung erhält. Der 21-jährige Außenstürmer Toni Ritter (Eisbären Berlin) soll zum Einsatz kommen. Auch in Sachen Kyle Sonnenburg tut sich was. Derzeit fehlen noch zwei Dokumente für die Einbürgerung. Sobald er den deutschen Passe hat, soll er einen Vertrag bei den Pinguinen erhalten.