Saisonabschlussparty: Ein Abschied in Schwarz-Gelb
1200 Fans sind am Samstag in die Rheinlandhalle gekommen und haben ihrer Mannschaft für die tolle Saison gedankt.
Krefeld. Es war der passende Schlussstrich unter eine aufregend-schöne Eishockey-Saison: Am Samstag verabschiedeten sich die Krefeld Pinguine in der Rheinlandhalle von ihren Fans in die wohl verdiente Sommerpause. Und alle waren mächtig stolz aufeinander: Die Trainer auf ihre Spieler, die Mannschaft auf ihre fantastischen Fans und die wiederum auf das ganze Team der Pinguine.
Einen „echten Ehrhoff“ gibt es gleich zu Beginn für zehn Euro. Nur als Trikot, versteht sich. Ab 15 Uhr locken die Fan-Artikel mit deftigen Rabatten. Dauerkarteninhaber Stephanie (16) und Fabian (18) liebäugeln mit einem Torwartschläger, der ebenfalls als Schnäppchen für zehn Euro zu haben ist. „KEV olé“ schmettern die rund 1200 Fans wie aus einer Kehle und schwenken ihre Schals und Fahnen im Takt der Schneewalzer-Melodie. Die Farben Schwarz und Gelb dominieren in der altehrwürdigen Halle. Derweil schreiben die Eishockey-Profis unermüdlich Autogramme. Die Fans stehen Schlange, decken ihre Idole mit Trikots ein, damit darauf Autogramme geschrieben werden. Zeitweise sieht es auf der Spielerbank aus wie in einer Wäscherei.
Geduldig stapeln die Spieler die Trikots, zücken die Stifte, signieren der Reihe nach und überreichen die Devotionalien am Ende der Kette wieder den glücklichen Fans. Maskottchen Kevin winkt fröhlich den Fans zu und macht an der Bande munter Faxen, nicht nur zur Freude der kleinsten Besucher.
Während die Bäckerinnung Krefeld 4200 Brötchen an die hungrigen Fans verteilt, geht der Blick zurück auf eine bewegende Saison. Erinnerungen an das Opening in Amsterdam, den „elektrisierenden Saisonstart“ und an den 30. Dezember, als die Pinguine auf Platz eins standen, wärmen die Herzen. Doch ohne die Unterstützung der treuen Sponsoren, Fans und Freunde wäre eine solche Saison nicht möglich gewesen. Also ist es an der Zeit, „Danke“ zu sagen.
Nicht nur der Mannschaft, auch den vielen fleißigen Helfern hinter den Kulissen „für ihren gigantischen Einsatz“. Unter tosendem Beifall kommt als erstes der Vorstand des Fanprojekts der Krefeld Pinguine auf die Bühne. Leider ist die Gruppe nicht komplett. Just an diesem Samstag wäre der am 12. Oktober verstorbene Vorsitzende Werner Mosch 50 Jahre alt geworden. Gedenkendes Schweigen gewinnt für einen Augenblick die Oberhand.
Dann heißt es unter viel Applaus weiter „Danke schön“. Danke an das Kampfgericht, an den Schiedsrichterbetreuer, den Stadionsprecher und Stadion-DJ, an Fotografen, Skating Girls und Kassenpersonal. Zwei Fahnenträger-Jungs erklimmen mit einem gelben Transparent die Bühne: „Wir sind stolz auf unser Team, Halleluja!“
Saisonabschluss heißt zugleich auch Abschied. Die meisten Spieler bleiben Krefeld in der Saison 2013/2014 erhalten. Auf Wiedersehen heißt es für Dusan Milo, Richard Pavlikovsky und Scott Langkow, die bei ihrem bewegenden Abschied auf der Bühne mit echter Rührung und den Tränen zu kämpfen hatten. Doch Wolfgang Schulz hat gute Nachrichten: Ihnen zu Ehren wird es noch ein Abschiedsspiel geben, verspricht der Aufsichtsrats-Chef. Als „You’ll never walk alone“ erklingt, machte sich eine feierliche Stimmung breit. So mancher verspürt einen Kloß im Hals. Einmal kräftig schlucken, dann geht’s weiter mit der Party.
