Siege im Eishockey-Krimi

Pinguine schlagen die Hamburg Freezers mit 4:3 nach Penaltyschießen und feiern vierten Sieg in Folge.

Krefeld. Sie hätten sich für Vic Stanfield kein besseres Spiel aussuchen können. Denn nachdem die Nummer 4 des Eishockey-Idols im König-Palast hochgezogen war und Stanfield die Bullyzeremonie durchgeführt hatte, ging es am Sonntag so richtig zur Sache. Das Heimspiel der Krefeld Pinguine gegen den Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga (DEL), Hamburg Freezers, bot alles, was die Eishockey-Herzen höher schlagen lässt. Nach einem turbulenten Krimi hatten die Pinguine wie schon zwei Tage zuvor bei den DEG Metro Stars am Ende im Penaltyschießen mit 4:3 das bessere Ende für sich. Und Stanfield, der bereits in Düsseldorf Augenzeuge war, durfte sich zu Recht als Glücksbringer der Krefelder feiern lassen, die sich mit dem vierten Sieg wieder in die Play-off-Region hochgearbeitet haben.

Boris Blank war es vorbehalten, den Schlusspunkt einer dramatischen Partie zu setzen. Nachdem Collins im vierten Versuch die Gäste im Penaltyschießen mit 1:0 in Führung gebracht, Roland Verwey eiskalt ausgeglichen und Scott Langkow den Schuss von Schmidt entschärft hatte, sicherte der 33-Jährige mit einem Schuss durch die Beine von Goalie Curry den Zusatzpunkt.

Dabei wären auch am Sonntag wieder drei Zähler möglich gewesen. Denn die Krefelder hatten stark begonnen, den Gästen keinen Raum gelassen und auch das Handicap verkraftet, bereits früh auf zwei Akteure verletzungbedingt verzichten zu müssen. Für Kyle Sonnenburg war die Partie nach einem Kniecheck bereits nach drei Minuten zu Ende, bei dem er sich eine Sprunggelenksstauchung zuzog. Und als Lawrence Nycholat sieben Minuten später den 98-Kilo-Brocken David Wolf gegen die Bande checkte, bezahlte er dies mit einer Gehirnerschütterung. Adduono musste früh umbauen, die fünf verbleibenden Abwehrspieler rotierten, Patrick Hager fuhr Doppelschichten in der zweiten und vierten Sturmreihe.

Umstellungen, die sich zunächst nicht negativ auswirkten. Im Gegenteil: Boris Blank erzielte im Powerplay die Führung (16.), kurz vor der ersten Drittelpause ließ Andreas Driendl den zweiten Treffer folgen. Doch in der Folge verloren die Gastgeber erst ihre Linie, kassierten durch Flaake (25.) und Engelhardt (33.) den Ausgleich, und dann zu Beginn des dritten Spielabschnitts durch den Schweizer Unparteiischen Reiber Strafe auf Strafe. Ganze 1:39 Minuten waren die Krefelder in den ersten zehn Minuten komplett auf dem Eis, gingen aber dank Daniel Piettas Unterzahltreffer erneut in Führung (41.). Doch als in Richard Pavlikovsky und Ben Ondrus gleich zwei Krefelder auf der Strafbank saßen, fälschte Murphy einen Schuss von Traverse zum 3:3 ab (51.), der den Gästen letztlich einen Zähler rettete.