Zweite Garde der Pinguine ist nicht in Form

Wenn der Paradeblock der Pinguine schwächelt, wird es eng für die Krefelder.

Krefeld. Rick Adduono fand nach der enttäuschenden 0:5-Niederlage gegen die Augsburger Panther für seine Verhältnisse deutliche Worte. „Unsere wichtigen Spieler müssen mehr Tore schießen. Und damit meine ich nicht die Reihe Daniel Pietta, Adam Courchaine und Kevin Clark“, sagte der Trainer der Pinguine. Denn gönnt sich die Paradereihe wie in jüngster Vergangenheit gegen Augsburg oder Nürnberg (3:7) eine Auszeit, kommt von den anderen Offensivreihen zu wenig Entlastung.

Schon seit Saisonbeginn laufen Boris Blank (fünf Tore, zehn Vorlagen), Istfan Sofron (3/6) und Andreas Driendl (2/8) ihrer Form hinterher. Sofron droht sogar die Tribüne, wenn Zugang Joel Perrault dessen Ausländerplatz beansprucht. Auch von Roland Verwey (4/6) oder Martin Schymainski (7/6) darf noch mehr erwartet werden.

Hinzu kommt, dass mehr oder weniger lange verletzte Spieler jetzt merken, dass ihnen ein kontinuierlicher konditioneller Aufbau fehlt. Das gilt insbesondere für Francois Methot, der bei elf Einsätzen nach seiner Halswirbelverletzung und Einbürgerung nur auf ein Tor und eine Vorlage kommt. Auch bei den Verteidigern David Fischer (Schulter ausgekugelt), Josh Meyers (Muskelfaserriss zu Beginn der Vorbereitung) und Mitja Robar (Knöchel) war zuletzt l Müdigkeit zu bemerken.

Der mentale und körperliche Durchhänger und die vier Niederlagen aus fünf Spielen kommen allerdings zum sehr ungünstigen Zeitpunkt. In den 15 Spielen bis Ende Januar entscheidet sich, wohin die Reise geht. Zwar beträgt der Abstand zu Platz 11, dem ersten Nicht-Play-off-Platz, 18 Punkte. Aber bis Rang 9, der in den Pre-Play-off mehr Auswärts- als Heimspiele bedeuten würde, sind es nur acht Zähler. Und in Mannheim, Ingolstadt, München und Berlin befinden sich Klubs hinter den Pinguinen, die bisher unter ihren Möglichkeiten blieben.

Daniel Pietta ist sich der momentanen Lage bewusst. „Die beiden Niederlagen an diesem Wochenende waren ein Schuss vor den Bug. Wenn wir die Leistung nicht abrufen, kriegen wir Probleme. Und das ist passiert. Wir brauchen von jedem, der auf dem Eis steht, hundert Prozent, nur dann gewinnen wir auch die Spiele. Am Ende war der Sieg für Augsburg verdient, weil wir nicht unsere Leistung gebracht haben.“ Der Nationalspieler sieht vor allem ein mentales Problem. „Wir müssen, auch nachdem wir ein Tor kassiert haben, weiterspielen und nicht die Köpfe hängen lassen“, fordert Pietta.

Roland Verwey wusste, dass der einen Anteil an der 0:5-Niederlage gegen Augsburg hatte: „Wir haben in den ersten zwei Dritteln die Chancen nicht in Tore ummünzen können. Das erste Gegentor haben wir nach einer Strafe kassiert, ausgerechnet durch mich. Dann sind wir dem Rückstand hinterhergelaufen. Bei 0:3 ist es dann schwierig, das Spiel noch zu drehen. “

Bei der Weihnachtsfeier gestern Abend im Haus Kleinlosen in Verberg hatten die Spieler die Gelegenheit, sich die Meinung zu sagen. Ob das fruchtet, dürfen die Fans am Freitag beim wichtigen Heimspiel gegen den direkten Verfolger Ingolstadt begutachten. „Ich werde hart an den Kleinigkeiten arbeiten, dass wir aus dieser Situation wieder heraus kommen“, versprach Adduono.