Russland-„Retter“ ist da: Owetschkin in Bratislava

Bratislava (dpa) - Das Spiel zwischen Österreich und Slowenien geriet am Samstagmittag in der Eishockey-Arena von Bratislava zur Nebensache. Zeitgleich zum Abstiegsmatch gab sich in der Nebenhalle Alexander Owetschkin die Ehre.

Knapp ein Dutzend Fernsehkameras und rund 50 Journalisten verfolgten den russischen Superstar bei seinem ersten Trainingsauftritt in der Slowakei auf Schritt und Tritt. Nach seinem Aus in den Playoffs der NHL soll der Stürmer die russische „Sbornaja“ nach einem bislang schwachen Turnier zum Titel schießen.

Entsprechend neugierig hingen Russlands Medienvertreter in der Interviewzone an den Lippen ihres „Retters“, während sie mit viel Ellbogeneinsatz um die besten Plätze rangelten. Wo Owetschkin aufschlägt, ist ihm das Interesse sicher. Das führt zu kuriosen Szenen: Während der 25-Jährige mit der Presse sprach, schleppte Stürmer-Kollege Ilja Kowaltschuk - immerhin ebenfalls NHL-Star und 100-Millionen-Dollar-Verdiener - im Hintergrund einen Packen Eishockeyschläger in die Kabine.

Für Spieler aus der nordamerikanischen Profiliga ist ein Einsatz bei der WM immer auch ein Trostpreis, bedeutet dies doch, dass sie mit ihren Teams in den Playoffs schon ausgeschieden sind. Owetschkin traf es in diesem Jahr mit den Washington Capitals im Viertelfinale. Warum er sich stets den Stress antue, nach einer langen NHL-Saison noch zur Weltmeisterschaft zu fahren, wurde er gefragt. Kurze Antwort: „Ich repräsentiere mein Land. Ich komme gerne.“ Sagte er und verschwand unter Blitzlichtgewitter in der Kabine.