Schlüsselspiel gegen Slowaken - „Charakterfrage“
St. Petersburg (dpa) - Für die deutsche Eishockey-Auswahl geht es bei der Weltmeisterschaft in Russland heute (15.15 Uhr) mit dem Spiel gegen die Slowakei weiter.
Nach dem 2:3 nach Penaltyschießen gegen Frankreich und dem 1:5 gegen Finnland steht das Team von Bundestrainer Marco Sturm in St. Petersburg unter Druck.
DER GEGNER: 2012 erreichten die Slowaken das WM-Endspiel, die besten Zeiten gehören jedoch der Vergangenheit an. Gegen Deutschland tritt der Weltmeister von 2002 gestärkt von zwei Siegen gegen Ungarn sowie Frankreich und der maximalen Ausbeute von sechs Punkten an. Die klare Ansage: ein 5:1 gegen die Franzosen.
AUSGANGSLAGE: Das erste Viertelfinale seit fünf Jahren ist für die Deutschen in weite Ferne gerückt, die dritte WM-Partie in vier Tagen ist ein Schlüsselspiel. „Wenn wir nicht gewinnen, wird es sehr schwer. Es wird jetzt schon schwer“, sagte Stürmer Felix Schütz.
STIMMUNG: Die zwei Pleiten haben für ernstere Gesichter gesorgt. Der Bundestrainer wurde im Training auch mal lauter. Die Spieler selbst sind mit ihren Leistungen unzufrieden. „Das zieht natürlich ein bisschen runter, aber da muss man jetzt die Seite umblättern“, sagte NHL-Profi Rieder. „Wir müssen vom Kopf her bereit sein, das war in den ersten Spielen nicht so.“
AUFSTELLUNG: Im Training stürmte Toptalent Leon Draisaitl mit Iserlohns Brooks Macek und Berlins Marcel Noebels. Dafür probierte Sturm den Münchner Dominik Kahun gemeinsam mit Rieder und Patrick Reimer aus. Hintergrund: Die Paradereihe um die beiden NHL-Hoffnungsträger Draisaitl und Rieder und dem besten Spieler der DEL-Saison, Reimer, funktionierte bislang nicht wie gewünscht. „Man muss halt einfach was Neues ausprobieren“, sagte Rieder.
DIE STATISTIK: Von bisher acht WM-Duellen gegen die Slowaken hat die DEB-Auswahl vier gewonnen und vier verloren. In der bisher letzten WM-Begegnung unterlag sie 2013 in Helsinki 2:3.
DAS SAGT DER PRÄSIDENT: „Das ist Profisport. Du musst die beiden Spiele wegstecken können. Wir sind bei der Profi-Weltmeisterschaft“, sagte Verbandschef Franz Reindl.
DAS SAGT DER TRAINER: „Das ist eine Charakterfrage. Das Wichtigste ist, wie man wieder zurückkommt“, sagte Marco Sturm. „Ich bin guter Dinge, dass die Jungs morgen wieder zurück zur Arbeit gehen.“
AUSBLICK: Anschließend folgen noch vier weitere Vorrundenpartien. Am Mittwoch sind die Deutschen spielfrei. Am Donnerstag (15.15 Uhr) stehen sie Titelverteidiger Kanada gegenüber.