WM-Vorbereitung: Warten auf die Nordamerika-Profis
München (dpa) - Vor den letzten vier WM-Testspielen hofft Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina sehnsüchtig auf die dringend benötigte Verstärkung aus Nordamerika.
Torhüter Philipp Grubauer (Hershey) und die Stürmer Marcel Noebels (Portland) und Tobias Rieder (Adirondack) aus der unterklassigen Profiliga AHL sollen noch in dieser Woche zum Nationalteam stoßen - wenn sie rechtzeitig die Freigabe von ihren Clubs bekommen.
„Für den einen oder anderen stehen zum Beispiel noch Tests oder organisatorische Dinge an. Die Clubs entscheiden selber, wann sie die Spieler freistellen, das steht nicht in unserer Macht“, berichtete Cortina, der das Trio unbedingt schon am Donnerstag und Samstag gegen Russland im Kader haben will.
Sicher dabei sind die Hamburger Stürmer Thomas Oppenheimer und Jerome Flaake, die neu zum Team stoßen. Kein Platz mehr ist dagegen für Laurin Braun (Berlin), Mirko Höfflin (Mannheim) und Toni Ritter (München), wenn sich der aktuelle Kader am Dienstag in Landshut erneut trifft. Auch auf NHL-Keeper Thomas Greiss (Phoenix Coyotes) verzichtet Cortina.
Knapp drei Wochen vor dem WM-Beginn in Weißrussland bleibt das Personalpuzzle für Cortina knifflig. Die Spieler der Kölner Haie und des ERC Ingolstadt sind noch in den DEL-Finalspielen gebunden. Zudem gab es bereits etliche Absagen. Vor allem das verletzungsbedingte WM-Aus seiner NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff und Alexander Sulzer (beide Buffalo) traf Cortina nach eigener Aussage „besonders hart“.
Da in den Torhütern Dennis Endras und Jochen Reimer sowie Christoph Ullmann, David Wolf, Patrick Reimer, André Rankel, Konrad Abeltshauser und wohl auch Kapitän Michael Wolf weitere wichtige Spieler fehlen, ist die Abhängigkeit von anderen Übersee-Profis besonders groß. Auch deshalb war Cortina bei der Abreise von den Testspielpleiten (0:3 und 2:3) in Finnland vor Ostern vor allem wegen einer Erkenntnis froh: „Wichtig ist, dass es keine weiteren Verletzten gegeben hat.“
Beim DEB-Team machen sie aus der Not eine Tugend und reden die Spieler stark, die knapp drei Wochen vor dem WM-Beginn zur Verfügung stehen. „Es haben sich viele neue Spieler hervorgetan und angeboten“, meinte etwa Aushilfskapitän Frank Hördler. In der Tat steigerte sich das deutsche Rumpfteam gegen den zweimaligen Weltmeister, der auch bei der WM vom 9. bis 25. Mai deutscher Vorrundengegner sein wird. „Die Richtung stimmt“, befand auch Cortina: „Wir wollen genau das Level halten, das wir im letzten Finnland-Spiel erreicht haben.“
Zumindest gegen Russland wird dies am Donnerstag in München und am Samstag in Landshut auch nötig sein. Danach warten bis zum ersten WM-Spiel am 10. Mai gegen Kasachstan noch die Schweiz in Mannheim (2. Mai) und die USA in Nürnberg (6. Mai).