Felix-Gala: Mühen, Medaillen, magische Momente

Die Krefelderin Aline Focken begeistert auf der Sportgala in Düsseldorf — ein Abend mit vielen Siegern.

Aline Focken wurde als beste Sportlerin NRWs ausgezeichnet.

Foto: ANDREA BOWINKELMANN

Düsseldorf. Eine Kurznachricht des Cousins, der die Wahl am späteren Abend im Radio gehört hatte, schärfte die Sinne bei Aline Focken. Kurze Zeit später stand die Ringerin des KSV Germania Krefeld am Freitagabend tatsächlich auf der Bühne der Halle an der Siegburger Straße in Düsseldorf, ausgezeichnet mit dem Felix als beste Sportlerin Nordrhein-Westfalens. Überrascht und glücklich — immerhin hatte sie sich unter anderem gegen die Leichtathletik-Weltmeisterin Katharina Molitor (Speerwurf) durchgesetzt bei dieser Publikumswahl, bei der mehr als 140 000 Menschen im Internet abgestimmt haben. Ein sympathischer Auftritt im Gespräch mit Moderator Claus Lufen schloss sich an, dann feierte Focken mit Freunden und Familie und rund 1000 Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft. „Schön, dass die Mühen anerkannt werden. Das macht mich schon stolz“, sagte Aline Focken.

Alle Olympiasieger in der Halle stehen gemeinsam auf der Bühne


Erst am Morgen war sie aus dem Trainingslager in der Türkei angereist, die Müdigkeit wurde bekämpft bei gutem Rinderbraten und Vanilleeis. „Bei 20 Trainingsstunden in der Woche darf ich schon mal ein bisschen mehr essen. Nur vor den Wettkämpfen muss ich ein bisschen aufpassen“, sagte Focken, deren großes Ziel die Olympischen Spiele in Rio im kommenden Jahr sind, lächelnd. Qualifiziert für Rio ist sie bereits. „Dem ordne ich alles unter. Die Vorbereitungen werden hart“, sagte sie und verriet nebenbei, dass sie an ihrer Wahl nicht ganz unbeteiligt gewesen ist: „Ich bin meiner ganzen Familie auf die Nerven gegangen und habe alle angeschrieben und erinnert, für mich zu stimmen. Schön zu sehen, dass der Zusammenhalt auch in der kleinen Ringergemeinde groß ist.“

Es war ein unterhaltsamer Abend in Düsseldorf. Mit einigen Höhepunkten: Etwa, als alle Olympiasieger in der Halle gemeinsam auf der Bühne standen, mit Größen wie Heide Ecker-Rosendahl, Ulrike Nasse-Meyfarth, Britta Heidemann, Hockeyspieler Carsten Fischer oder Beachvolleyballer Julius Brink. Heidemann verriet, auf dem Weg in der Qualifikation nach Rio inzwischen wieder „ganz gute Chancen“ zu haben, Fischer erzählte belustigt vom Leiden in der Zeit nach dem großen Sport: „Mit dem Laufen wird es schlechter, ein künstliches Hüftgelenk habe ich auch schon, aber für einen Orthopäden ist das in Ordnung.“ Behindertenweitspringer Markus Rehm will auch weiterhin dafür kämpfen, es zu den Spielen nach Rio zu schaffen, Sprint-Hoffnung Gina Lückenkemper erklärte ihr fröhliches Naturell: „In meiner Familie muss man schnell reden, sonst geht man unter.“ Den Fußball-Felix von Leroy Sané holt Schalkes Legende Erwin Kremers ab. „Leroy ist ein geerdeter Bursche, der macht uns auf Schalke alle glücklich“, sagte Kremers auf der Gala des Landessportbundes und des Landes NRW.