Düsseldorf/Frankfurt. Wiedersehen mit dem Schrecken der Hinrunde
Düsseldorf/Frankfurt. · Frankfurt deklassierte Düsseldorf im Oktober mit 7:1. Funkel warnt und macht zugleich Mut: „Wir haben gelernt.“
Dass Eintracht Frankfurt „auf allen Ebenen“ torgefährlich ist, wie es Friedhelm Funkel ausdrückt, hat Fortuna Düsseldorf am eigenen Leib bereits leidvoll erfahren. Mit 1:7 wurde das Spiel in der Hinrunde verloren. So ist der Respekt des Düsseldorfer Cheftrainers vor dem Montagsspiel gegen die Hessen auch sehr groß. „Jeder kann sich vorstellen, wie schwer die Aufgabe gegen diese Mannschaft sein wird“, sagte Funkel, der zwar wieder auf die defensiven Mittelfeldspieler Adam Bodzek und Alfredo Morales nach Verletzung beziehungsweise Sperre zurückgreifen kann, aber auf seinen Regisseur Kevin Stöger verzichten muss. Der Ex-Bochumer hat nach seinem grippalen Infekt noch Trainingsrückstand.
Wenn es so läuft wie auf Schalke, wäre es dem 65 Jahre alten Funkel sicher recht. Das schnelle Umschaltspiel, meist direkt aus der Abwehr in die Spitze, hat die Knappen überrascht und vor unlösbare Aufgaben versetzt. Doch Funkel wäre nicht Funkel, wenn er nicht taktisch vor dem Spiel gegen die Eintracht wieder in die Trickkiste greifen und sein Team umstellen würde. So steht zu erwarten, dass Rouwen Hennings eine Chance in der Spitze bekommt und einer aus dem Dreiersturm der vergangenen Woche auf der Bank sitzen wird. An der Reihe wäre sogar Dodi Lukebakio, der zwar bester Torschütze der Fortuna ist, aber vor allem in den Auswärtsspielen unglaublich wichtig ist. Da Benito Raman und Dawid Kownacki (2) jeweils gegen Schalke aus dem Spiel heraus getroffen haben, werden sie wohl erneut auflaufen und eine Art Gegenstück zum fantastischen Sturmtrio der Frankfurter bilden.
„Wir müssen noch konzentrierter spielen, dürfen die Frankfurter nicht in Fahrt kommen lassen“, sagt Funkel, der darauf hofft, dass seine Abwehr wieder so wenig zulässt wie in den meisten Spielen der Rückrunde. „Wir sollten allerdings einen guten Tag haben.“ Die gesamte Mannschaft des Gegners sei die ganze Zeit in Bewegung. Trotzdem rechnet sich Funkel etwas aus, und das begründet er mit der Entwicklung seiner Mannschaft seit dem Hinspiel. „Wir haben gelernt und präsentieren uns als Mannschaft inzwischen ganz anders.“
Dass die Frankfurter den Schongang einlegen, weil sie drei Tage später in Mailand bestehen wollen, bezweifelt Funkel. „Und wenn sie auf ein oder zwei Positionen wechseln, wird das nichts an der Klasse des Gegners ändern“, sagt Fortunas Trainer, der keine Revanchegedanken hegt. „Auch dieses Spiel geht bei 0:0 los.“
Für Frankfurt bietet das Spiel nach den Niederlagen von Wolfsburg und Berlin die Chance, im Kampf um eine erneute Europacup-Teilnahme ein Ausrufezeichen zu setzen. Die Ansetzung am Montag hatte Sportdirektor Bruno Hübner zuerst noch kritisiert, war dann aber zurückgerudert: Das Spiel sei in Bezug auf die Inter-Spiele „kein Nachteil. Wir haben mit der Terminierung kein Problem“. Wohl aber die Fans: Die Frankfurter „Nordwestkurve e.V.“ teilte mit, die Fans „werden in den anstrengenden Europapokalwochen noch einmal schön drangsaliert“. Deshalb wollen die rund 3300 Fans den Gästeblock aus Protest in der ersten Halbzeit leer lassen.