Fußball-Bundesliga: Neuers Entscheidung steht
Der Schalker Torwart scheint den FC Schalke nach München verlassen zu wollen. „Die, die was wissen müssen, wissen Bescheid.“
Bremen. Harmonie hatte sich über diesen Samstagabend ausgebreitet. Das 1:1 zwischen Werder Bremen und dem FC Schalke 04 nach Treffern von Sandro Wagner und Edu hatte für minimale Aufregung gesorgt und die Protagonisten waren bemüht, schleunigst den Heimweg anzutreten. Lediglich Manuel Neuer hatte noch ausgiebigeren Mitteilungsbedarf.
Der Torhüter des FC Schalke war verärgert über die Berichterstattung des Boulevards. Sein aktueller Arbeitgeber habe ihm für drei Jahre jeweils sieben Millionen Euro angeboten, hieß es da. Und weiter: Damit sollten die Avancen des FC Bayern München abgewehrt werden. „Horst Heldt hat das dementiert, dem schließe ich mich an“, sagte Neuer, es war ihm anzusehen, wie heftig es in ihm brodelte.
Womöglich aus purem Ärger, gepaart mit einem Schuss Berechnung, sagte er dann die Sätze, die den Klub in den nächsten Tagen noch intensiv beschäftigen werden. „Die Leute, die was wissen müssen und die Verantwortung tragen, die wissen Bescheid. Alle Sachen sind geklärt“, sagte der 25-Jährige.
Die Entscheidung scheint gefallen, auch wenn Neuer noch nicht bekanntgab, für welchen Klub er sich entschieden hat. Es scheint, als habe er den Schalkern, bei denen er seit 20 Jahren Mitglied und sportlich aktiv ist, abgesagt. Der deutsche Rekordmeister dürfte sich im Sommer über eine namhafte Verstärkung freuen.
Horst Heldt sagte zwar noch, es sei „nichts geklärt“. Doch der Schalker Manager führte weiter aus, dass „es Tendenzen gibt. Wir führen Gespräche. Manuel hat uns seine Überlegungen mitgeteilt. Ich weise aber darauf hin, dass der Sportler noch einen Vertrag bis 2012 hat und noch kein Verein auf uns zugekommen ist Es bleibt spannend“.
Die Münchner dürfen sich nun aufgefordert fühlen, ein entsprechendes Angebot zu machen. Für die vorzeitige Vertragsauflösung müsste der FC Bayern wenigstens 20 Millionen Euro überweisen. Ein Geldsegen, den die hoch verschuldeten Schalker trotz der Einnahmen von über 50 Millionen Euro aus der aktuellen Champions-League-Saison gut gebrauchen könnten. Der aber kaum die emotionale Lücke ausfüllen könnte, die Neuer hinterlassen würde. Der junge Mann gilt wie kaum ein anderer Profi als Integrationsfigur des Bundesligaklubs.
Die Entscheidung falle auch nicht vor den Champions League-Spielen gegen Manchester United am 26. April und 4. Mai, ab Heldt bekannt und lächelte dabei vielsagend. Er wird gewusst haben, dass die Verkündung der Personalie Neuer in Gelsenkichen so lange kaum zurückzuhalten sein wird.