Babbel noch kein „Feierbiest“ - Bielefeld am Ende
München (dpa) - Hertha BSC kann die Aufstiegsparty planen. Nach dem 4:0 gegen den abstiegsbedrohten VfL Osnabrück am 30. Spieltag der 2. Bundesliga fehlen den Berlinern nur noch drei Punkte zum sofortigen Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus.
Spätestens mit einem Sieg am Ostermontag beim MSV Duisburg kann die Hertha alle Zweifel an der Rückkehr in die erste Liga beseitigen. Im Duell um den zweiten direkten Aufstiegsplatz will sich der FC Augsburg mit einem Auswärtssieg an diesem Montag in Karlsruhe weiter von Bochum absetzen.
Der VfL muss nach dem 0:3 in Ingolstadt um den Aufstiegs-Relegationsplatz bangen, denn die SpVgg Greuther Fürth ist mit dem 2:0 am Sonntag gegen den SC Paderborn dank der Tore von Burak Kaplan und Leo Haas bis auf einen Zähler an den Ruhrpottclub herangekommen.
Auch der FC Erzgebirge Aue kann noch in den Kampf um Platz drei eingreifen. Beim 5:1 in Aachen feierte der Aufsteiger den höchsten Saisonsieg. „Die da oben müssen schwitzen. Wir versuchen, noch mal anzugreifen“, richtete Aues Trainer Ricco Schmitt eine Kampfansage an die Konkurrenz.
Im Kampf um den Klassenverbleib verschenkte Rot-Weiß Oberhausen beim 3:3 im packenden Kellerderby in Bielefeld in letzter Sekunde den Sieg. Josip Tadic in der Nachspielzeit rettete die Arminia vor der Heimpleite. Doch der Abstieg des hochverschuldeten Clubs dürfte besiegelt sein, denn die bevorstehende Finanzhilfe durch die DFL zieht einen Punktabzug nach sich. „Das tut uns allen weh“, sagte Trainer Ewald Lienen, „aber Arminia wird wieder kommen“.
Hertha könnte bereits am Wochenende die Sektkorken knallen lassen, wenn Bochum am Gründonnerstag in Paderborn und Fürth am Karsamstag in München patzen sollten. „Solange noch nichts fix ist, gibt's auch nichts zu feiern“, warnte Trainer Markus Babbel, der sich gar nicht in „Feierbiest“-Laune präsentierte. Erst nach energischem Eingreifen von Kapitän André Mijatovic stellte er sich widerwillig und emotionslos den begeisterten Fans in der Ostkurve des Olympiastadions. Weniger zurückhaltend war Michael Preetz: „Das lassen wir uns nicht mehr nehmen“, sagte der Manager.
Im der unteren Tabellenhälfte ist die Liste der Abstiegskandidaten kleiner geworden. Der zuvor elf Spiele sieglose FSV Frankfurt hat nach dem 2:1 am Freitag gegen 1860 München den Klassenverbleib so gut wie sicher. Auch Ingolstadt kann nach sieben Spielen ohne Niederlage für eine weitere Zweitligasaison planen, doch Trainer Benno Möhlmann mahnte: „Das war noch nicht der Klassenerhalt. Wir müssen weiter engagiert und konzentriert bleiben.“
Die Bielefelder dürfte auch der Punkt gegen RWO nicht vor dem Abstieg retten. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wird am Montag voraussichtlich dem Antrag der Arminen auf den Sicherungsfonds zustimmen. Mit einer Finanzspritze von 1,2 Millionen Euro will der Club die drohende Insolvenz abwenden. Die Ligahilfe hat den Abzug von drei Punkten zur Folge. Bei dann 13 Zählern wäre Arminia definitiv abgestiegen.