Bochum freut sich auf Gladbach - RWO steigt ab
München (dpa) - Mega-Party in Berlin, Bierduschen in Bochum, Tränen bei Oberhausen und Tristesse in Fürth. Mit einem Finale voller Emotionen hat die 2. Fußball-Bundesliga ihre 37. Saison beendet.
Der VfL Bochum verteidigte mit dem 3:1 gegen DFB-Pokalfinalist MSV Duisburg den dritten Tabellenplatz und kann in der Relegation gegen Borussia Mönchengladbach am 19. und 25. Mai mit Verspätung den direkten Wiederaufstieg perfekt machen. VfL-Trainer Friedhelm Funkel dachte nach Spielende schon an das Duell mit Gladbach: „Wir sind Außenseiter, aber Außenseiter können oft überraschen“.
Bei der SpVgg Greuther Fürth blieb das erhoffte Fußball-Wunder wieder einmal aus: Nach dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf bleiben die Franken Vierter und damit weiter unaufsteigbar. „Schade. Wir haben sehr viel Herzblut, Leidenschaft und fußballerische Klasse investiert. Es hat leider nicht gereicht, damit muss man leben“, sagte Trainer Mike Büskens mit Tränen in den Augen.
Rot-Weiß Oberhausen muss nach dem 1:3 bei Energie Cottbus mit Schlusslicht Arminia Bielefeld den bitteren Gang in die 3. Liga antreten. Der Karlsruher SC spielt nach dem 3:2 gegen Union Berlin auch in der kommenden Saison in der 2. Liga. Der VfL Osnabrück rettete sich mit dem 1:0 beim FC Ingolstadt auf den 16. Tabellenplatz und muss nachsitzen - gegen die Drittligamannschaft von Dynamo Dresden geht es am 20. und 24. Mai um den Klassenverbleib.
Bochum hat im Fernduell mit Fürth die Nerven behalten und kann ein Jahr nach dem Abstieg durch die Hintertür wieder ins Oberhaus zurückzukehren. Vor den Augen von Gladbachs Trainer Lucien Favre gaben Mirkan Aydin per Doppelpack und Giovanni Federico VfL-Trainer Friedhelm Funkel die Chance, zum sechsten Mal in seiner Karriere den Aufstieg zu schaffen.
Der fränkische Konkurrent muss sich dagegen weiter gedulden. Bereits zum sechsten Mal verspielte das „Kleeblatt“ am letzten Spieltag den Sprung auf den Relegationsplatz und muss sich mit der besten Saison seit dem Zweitliga-Aufstieg 1997 trösten. „Ich bin aber auf die Mannschaft und den Trainer stolz ohne Ende“, meinte Präsident Helmut Hack.
Bei der Mega-Aufstiegsparty in Berlin sorgten 77 116 Fans für einen Zuschauerrekord für die eingleisige 2. Liga und verwandelten nach dem 2:1 gegen Mitaufsteiger FC Augsburg das Olympiastadion in ein Tollhaus, als DFL-Vizepräsident Harald Strutz Hertha-Kapitän André Mijatovic die Meisterschale überreichte.
Im Krimi um den Klassenerhalt feierte der KSC dank der Treffer von Doppeltorschütze Andrei Cristea und Delron Buckley doch noch ein Happyend. Osnabrück holte dank Sebastian Tyrala nach zehn Spielen ohne Sieg wieder einen „Dreier“ und kann im Nachsitzen den Klassenverbleib schaffen. „Wir wollen die unheimlich positive Stimmung in der Mannschaft mitnehmen und das Projekt Klassenerhalt positiv zu Ende führen“, meinte VfL-Trainer Heiko Flottmann zum Duell mit Dresden.
In Cottbus schossen Emil Jula, Nils Petersen und Takahito Soma RWO ins Tal der Tränen. „Das fühlt sich richtig scheiße an“, gestand Oberhausens Präsident Hajo Sommers. Energie-Stürmer Petersen setzte sich nach seinem Abschied die Torjägerkrone auf und empfahl sich mit 25 Treffern nachdrücklich für den Wechsel zum FC Bayern München.
Als bester Aufsteiger ging Erzgebirge Aue ins Saisonziel. Der Neuling krönte seine herausragende Spielzeit mit dem 2:0 beim FSV Frankfurt. Alemannia Aachen beendete nach dem 1:1 über Bielefeld als Tabellenzehnter die Saison hinter dem TSV 1860 München, der beim SC Paderborn mit 2:3 unterlag.