Bochums Funkel will hoch: „Dann sind wir dran“

Frankfurt/Main (dpa) - Die Aufstiegs-Experten des VfL Bochum klopfen wieder einmal an die Tür zur Fußball-Bundesliga. Als Tabellendritter sitzt der Ruhrpottclub dem Zweitliga-Spitzenreiter Hertha BSC und dem FC Augsburg im Nacken.

„Es wird schwer, die zu kriegen. Aber wenn die schwächeln, dann sind wir da“, sagte Trainer Friedhelm Funkel nach dem 1:0 (1:0) beim FSV Frankfurt. Die Hessen blieben im zehnten Versuch in Serie ohne Sieg. Dagegen sind die ehemals „Unabsteigbaren“ aus dem Ruhrpott seit 15 Spielen ungeschlagen, schaufelten mit zwölf Siegen und drei Unentschieden 39 Punkte aufs Konto. Augsburg (57 Punkte) liegt noch zwei Zähler vor Bochum (55), Hertha BSC (59) vier: Der Showdown naht. Am kommenden Montag müssen die Berliner zum VfL, der mit der Rückkehr ins Oberhaus seinen siebten Bundesliga-Aufstieg seit 1971 feiern könnte.

„Wenn wir die schlagen, kriegen die ein Problem. Dann sind wir dran. Aber die sind richtig gut“, meinte Funkel - der im Vorjahr noch mit Berlin abgestiegen war. Der Aufstiegs-Spezialist, dem der Sprung nach oben schon mit Uerdingen (zweimal), Duisburg, Köln und Frankfurt gelang - setzt vor dem erhofften Satz auf einen direkten Aufstiegsplatz erst einmal auf Konstanz. „Wir müssen den dritten Platz absichern“, forderte Funkel, der den Vorsprung auf den Tabellenvierten Greuther Fürth mit seinem Team auf fünf Punkte ausgebaut hat.

Beim siebten 1:0 der Saison brannte Bochum kein Feuerwerk ab. Solidität und eine tolle Einzelleistung des gebürtigen Frankfurters Mimoun Azaouagh zum 1:0 (18. Minute) reichten bei den schwächelnden Hessen aus. „Mit der zweiten Halbzeit bin ich nicht zufrieden, Frankfurt hat von unseren Fehlern profitiert. Positiv war aber: Die Mannschaft hat sich gewehrt. Das ist eine neue Qualität, die wir uns hart erarbeitet haben. Jeder hat bis zum Umfallen gekämpft, um das Ergebnis zu halten. Einstellung, Kampf und Leidenschaft stimmen.“

Der VfL-Coach forderte die Spieler aber eindringlich dazu auf, an seine Nerven zu denken. „Da wirst du verrückt da draußen. Es geht jetzt um jedes Tor. Jedes Tor kann entscheidend sein“, grantelte der 58-Jährige und ärgerte sich über die Schlusssekunden der Nachspielzeit: Vier Bochumer schafften es gegen einen Abwehrspieler und Keeper Patric Klandt nicht, den Ball zum 2:0 ins Tor zu schießen.

Der Blick beim FSV Frankfurt geht nach dem zehnten sieglosen Spiel in Serie nach unten. Der Vorsprung auf den Tabellen-16. VfL Osnabrück beträgt noch vermeintlich komfortable acht Punkte. Panik bricht aber nicht aus. „Wir holen noch die fünf, sechs Zähler zum Klassenerhalt“, sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen zuversichtlich. Sein Team habe gegen einen starken Gegner ein respektables Spiel mit einem schlechten Ergebnis abgeliefert. „Die Negativserie hat nichts mit unserer Qualität zu tun. Wir halten die Motivation hoch. Vielleicht kommt schon im nächsten Spiel bei Union Berlin die Wende“, erklärte Boysen.