Braunschweig bejubelt Aufstieg - Hansa feiert
Leipzig (dpa) - Eintracht Braunschweig ist nach 1988, 2002 und 2005 zum vierten Mal in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Die Spitzenreiter der 3. Fußball-Liga machte mit dem 1:0 bei der SpVgg Unterhaching bereits sechs Runden vor Saisonende die Rückkehr ins Fußball-Unterhaus perfekt.
Denn mit 73 Punkten nach 32 Spieltagen und einem Vorsprung von 20 Zählern auf den Dritten Kickers Offenbach ist die Eintracht nicht mehr von einem der beiden Aufstiegsplätze zu verdrängen. Auch Verfolger Hansa Rostock fehlt nur noch ein Punkt, um den direkten Wiederaufstieg unter Dach und Fach zu bringen.
Ausgerechnet Offensivspieler Karim Bellarabi, der aus disziplinarischen Gründen noch gegen Werder Bremen II (1:2) noch suspendiert worden war, krönte mit seinem Treffer in der sechsten Minute die grandiose Saison der Niedersachsen. Bei strahlendem Sonnenschein und perfektem Fußball-Wetter brachen nach dem Schlusspfiff bei den Gästen und ihren rund 1000 mitgereisten Fans alle Dämme, der Jubel war grenzenlos.
Der vorzeitige Aufstieg ist hochverdient, weil die Braunschweiger Dominanz frappierend war: Lediglich 17 Gegentore ließen der überragende Torhüter Marjan Petkovic und die Abwehr zu. Der Angriff mit Kapitän Dennis Kruppke erzielte 70 Tore - ebenfalls Liga-Bestwert. Der Zuschauerschnitt von mehr als 16 000 Fans bei Heimspielen ist ebenso zweitligareif.
Auch für die Fans und Mannschaft des FC Hansa Rostock ist der Wiederaufstieg keine Frage mehr. „Ich denke, den Sack werden wir nächste Woche zumachen“, betonte Kapitän Sebastian Pelzer nach dem 1:0 gegen Dynamo Dresden. Da am 33. Spieltag die lange Auswärtsfahrt zum 1. FC Saarbrücken ansteht, feierten die 24 200 Hansa-Fans in der ausverkauften DKB-Arena bereits jetzt ausgelassen ihr Team mit lautstarken „Nie mehr 3. Liga“-Gesängen.
Um den Relegationsplatz ist nunmehr ein Fünfkampf entbrannt, denn nach dem 4:0 über den 1. FC Heidenheim ist auch für TuS Koblenz Rang drei wieder in Reichweite gerückt. Der Tabellen-Siebte profitierte davon, dass weder Kickers Offenbach (0:2 in Babelsberg), noch Rot-Weiß Erfurt (1:2 gegen Saarbrücken), SV Wehen Wiesbaden (0:0 in Regensburg) oder Dynamo Dresden (0:1 in Rostock) gewinnen konnten.
Deshalb erwartet Erfurts Trainer Stefan Emmerling noch eine packende Schlussphase: „Ich denke, dass die Entscheidung am letzten Spieltag fällt.“ Selbstkritisch nahmen die Dresdner ihre Pleite in Rostock unter die Lupe. „Wir haben nicht so konstruktiv nach vorne gespielt wie noch vor zwei, drei Wochen. So ein Spiel kann man nur gewinnen, wenn man 100 Prozent gibt“, sagte Abwehrspieler Thomas Hübener. Und auch Offenbachs Trainer Thomas Gerstner sprach Klartext: „In punkto Kampf, Leidenschaft und Laufbereitschaft konnten wir nur in der Anfangsphase mithalten.“
Aus dem Tabellenkeller befreite sich der SV Babelsberg 03 mit dem vierten Sieg in Serie. Auch Rot Weiss Ahlen gelang nach dem Punktabzug durch den Deutschen Fußball-Bund ein wichtiger 2:0-Sieg gegen den Tabellenletzten Bayern München II.