Braunschweig feiert Aufstieg - Partys in Blau-Gelb

Unterhaching (dpa) - Mit dem Abpfiff gab es kein Halten mehr: Die Ersatzspieler stürmten auf den Platz, die Fans feierten auf den Rängen. Mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg bei der SpVgg Unterhaching machte Eintracht Braunschweig ungewöhnlich früh den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga perfekt.

Bereits sechs Spieltage vor dem Saisonende in der 3. Liga konnte der deutsche Meister von 1967 die Sektkorken knallen lassen. „Jetzt wird erstmal gefeiert“, rief Trainer Torsten Lieberknecht in die Mikrofone. „Ich gehe davon aus, dass es noch einige Feiern geben wird. Wir wollen jetzt jede Woche feiern, wir wollen jedes Spiel feiern.“ Die Spieler ließen ihren Coach hochleben und trugen ihn auf den Schultern durchs Stadion.

Unmittelbar nach dem Abpfiff im Sportpark Unterhaching begann auch in der Braunschweiger City die blau-gelbe Party. Mit Fahnen und Schals geschmückte Autos fahren laut hupend durch die Stadt. „Das ist wirklich der Wahnsinn, was hier los ist“, kommentierte Trainer Lieberknecht die seit Wochen herrschende Riesen-Euphorie in Braunschweig.

Nach den Samstag-Niederlagen der Verfolger Offenbach (0:2 in Babelsberg) und Erfurt (1:2 gegen Saarbrücken) nutzte die Eintracht gleich ihre erste Chance. Mehrere hundert Anhänger hatten spontan die weite Reise in den Süden angetreten. Dank des Tores von Karim Bellarabi in der 6. Minute begann in der Braunschweiger City die Feier. Die ganz große Party mit Auto-Korso und Rathaus-Jubel hat die Stadt für den 15. Mai angesetzt.

Angesichts der ungewöhnlichen Braunschweiger Dominanz - 73 Punkte nach 32 Spielen und nur zwei Niederlagen in der Rückrunde - stand für die Fans der vierte Aufstieg in die 2. Liga nach 1988, 2002 und 2005 schon lange fest. Großen Anteil am Erfolg haben Lieberknecht und Sportdirektor Marc Arnold. Die beiden Ex-Profis bestimmen seit Sommer 2008 den Kurs und haben ein Team geformt, das höheren Ansprüchen genügt. Der Zuschauerschnitt von mehr als 16 000 Fans bei Heimspielen ist ebenfalls zweitligareif.

Lediglich 17 Gegentore ließen der überragende Torhüter Marjan Petkovic und die Abwehr zu. Der Angriff mit Kapitän Dennis Kruppke erzielte 70 Tore - ebenfalls Liga-Bestwert. Torschütze Bellarabi, der als größtes Talent des Teams gilt, spielt allerdings nächste Saison für Bayer Leverkusen.

Ansonsten will die Eintracht ihre Leistungsträger zusammenhalten. Das Duo Lieberknecht/Arnold sowie Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt und der seit Dezember 2007 amtierende Präsident Sebastian Ebel stehen für eine Kontinuität, die es viele Jahre in Braunschweig nicht gab.