Comeback in Sicht - Fenin hat wieder Spaß am Fußball

Cottbus (dpa) - Fußballprofi Martin Fenin ist zurück im Rampenlicht: Der tschechische Stürmer des Zweitligisten Energie Cottbus sprach erstmals über die dramatischen vergangenen Monate und stellte ein baldiges Comeback in Aussicht - vielleicht schon am Montag im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf.

Nach vier Spielen für seinen neuen Club Energie Cottbus war der 24-jährige Ex-Frankfurter im vergangenen Oktober aus einem Fenster gestürzt und hatte eine Hirnblutung erlitten. Im Krankenhaus machte der Profi anschließend seine Depressionserkrankung und Medikamentenmissbrauch öffentlich. Nach ausgiebiger Behandlung und Reha steht Fenin jetzt vor einem Neustart. „Ich will wieder dahinkommen, wo ich schon einmal war“, lautete sein optimistischer Ausblick für die nahe Zukunft.

Fenin wirkte vor der Journalistenrunde in Cottbus gefasst und fast ein wenig schüchtern. Er stellte klar, dass an der damaligen Situation kein anderer als er selbst die Schuld trüge. „Das war damals so, ich wollte es auch nicht wahrhaben, und es hat auch niemand in meinem Umfeld gemerkt“, sagte Fenin. Die folgenden Wochen und Monate seien für ihn sehr schwer gewesen. Er dankte ausdrücklich allen Ärzten, Psychologen, seinem Verein und vielen Fans, die ihn in dieser schweren Zeit unterstützt hätten.

„Am schlimmsten war das für meine Eltern, denen ich alles verdanke. Vielleicht hat meine Mutter etwas geahnt, so als mütterlicher Instinkt, aber es hat sie natürlich hart getroffen“, meinte der Rekonvaleszent. Fenins Mutter ist selbst Ärztin.

Den Entschluss, mit seinen Problemen an die Öffentlichkeit zu gehen, befürwortet er noch heute: „Das war eine Erleichterung für mich.“ Dass er im Januar, obwohl noch krankgeschrieben, mit dem FCE ins Trainingslager nach Antalya mitfahren durfte, war für seine Genesung sehr wichtig: „Ich war wieder im gewohnten Umfeld und jeden Tag mit der Mannschaft zusammen. Der Spaß am Fußball wurde mit jedem Tag größer.“ Als dann die Ärzte Grünes Licht für die Fortsetzung seiner Karriere gaben, fühlte er sich „total erleichtert“.

Jetzt arbeitet er verbissen an seinem Comeback und Trainer Rudi Bommer hat ihm signalisiert, dass er den Zeitpunkt für seine Rückkehr selbst bestimmen kann: „Martin hatte sehr viel Trainingsrückstand, den musste er erst einmal aufholen. Sobald er mir ein Signal gibt, werde ich darüber nachdenken“, sagte der Coach am Mittwoch.

Das Zeichen von Fenin könnte bald kommen. „Ich warte noch einige Trainingseinheiten ab und werde am Samstag mit dem Trainer reden. Es macht aber nur Sinn, wenn ich wieder bei 100 Prozent bin und der Mannschaft helfen kann“, sagte er selbst. Seine Rückkehr in den 18er Kader des FCE für das Montagsspiel gegen Fortuna Düsseldorf rückt immer mehr in den Fokus.