Die 2. Liga ist so hochklassig wie noch nie
Am Freitag beginnt die Saison in der 2. Liga. Fast die Hälfte der Clubs darf auf den Aufstieg hoffen.
Düsseldorf. Wo ist die Sommerpause geblieben? Bei der Frauen-EM ist gerade mal die Gruppenphase abgeschlossen, da wird es auch bei den Herren schon wieder ernst: Am Freitagabend startet die 2. Bundesliga in die neue Saison. Und es dürfte heiß hergehen, denn mit Köln und Düsseldorf treffen zwei Revier-Rivalen erster Güte nach langen Jahren wieder aufeinander. Und beide haben das Potenzial aufzusteigen.
Sehr stark. Köln, Düsseldorf, 1860 München, der 1. FC Kaiserslautern und die SpVgg Greuther Fürth sind Top-Clubs. Auch in Karlsruhe und bei Union Berlin macht man sich Hoffnungen, auf den Aufstieg. So viele hochklassige Teams gleichzeitig gab es in der 2. Liga selten.
Bei den Kölnern ist alles neu — Trainer (Peter Stöger), Manager (Jörg Schmadtke), ein Großteil des Kaders (neun Neuzugänge). In Düsseldorf ist seit dem Abstieg einiges passiert: Trainer Norbert Meier musste seinen Platz für Mike Büskens räumen. Auch die Fürther haben sich nach dem enttäuschenden Jahr in der Bundesliga ganz neu aufgestellt — 15 Abgänge, darunter Leistungsträger wie Klaus (Freiburg), Geis (Mainz) und Prib (Hannover). Dafür bediente man sich unter anderem bei den unglücklichen Absteigern in Duisburg: Von dort kamen Brosinski und Sukalo. Ausverkauf herrschte auch in Bochum. Der VfL wurde seiner Defensive beraubt, „Juwel“ Leon Goretzka wanderte nach Schalke ab. Recht neu ist ja auch noch der Trainer: Peter Neururer kam erst zum Ende der letzten Saison. Aber der ist ja ein alter Bekannter...
In einer Trainerumfrage des „Kicker“ sahen 17 Team-Chefs Kaiserslautern im nächsten Jahr in der Bundesliga. Mit Stürmer Mohamadou Idrissou, den Neuzugängen Occean und Matmour aus Frankfurt sowie Ex-Fortune Gaus ist die Mannschaft von Trainer Franco Foda bärenstark aufgestellt. Aber auch der 1. FC Köln, der sich den Wiener Erfolgstrainer Stöger ins Boot geholt hat, und die Fortuna, die noch von frischer Erstligaerfahrung zehren kann, gehören zu den Erstliga-Anwärtern.
Union Berlin haben viele als Geheimfavoriten auf dem Zettel. Die „Eisernen“ würden sicher nur zu gern im nächsten Jahr die Hertha in ihrem modernisierten Stadion zum Hauptstadtderby empfangen. Das finanzielle Potenzial haben sie: Union geht mit einem Etat von 20 Millionen Euro in die Spielzeit — neuer Rekord. Am Sonntag geht es erstmal gegen Bochum. Ein weiterer heißer Kandidat ist 1860 München. Die andauernden Querelen in der Führungsspitze scheinen sich unter dem neuen Präsidenten Gerhard Mayrhofer zu beruhigen. Und VW steigt als Sponsor ein.
Weil der MSV Duisburg keine Lizenz bekam, durfte Sandhausen bleiben. Aber auch diesmal könnte es wieder eng werden für den SV. Auch Aue dürfte sich weiter am unteren Ende der Tabelle bewegen. Der VfR Aalen soll von U 23-Trainer Stefan Ruthenbeck durch die Saison gebracht werden — riskant! Und in Dresden läuft ebenfalls nicht alles rund. Der Stuhl von Trainer Peter Pacult wackelte bereits.
Auch die Buchmacher sehen den ersten Trainerwechsel der Saison in Dresden. Gefährdet sind zudem Falko Götz (Aue) und Alexander Schmidt (1860). Was Stöger und Büskens angeht, bleiben die ersten Spieltage abzuwarten. Am sichersten im Sattel sitzen wohl Uwe Neuhaus (Union), der Bielefelder Kult-Trainer Stefan Krämer und Benno Möhlmann, der zuletzt mit Frankfurt Vierter wurde.
Fußballfans mit Internetanschluss können ab Freitag über den kostenlosen Online-Radiosender Sport1.fm alle Begegnungen der Bundesliga und der 2. Liga live verfolgen — als Einzelspiel oder in der Konferenz.