Effenberg optimistisch - „Haben Waffen in der Mannschaft“

Paderborn (dpa) - Stefan Effenberg präsentierte sich locker und im schwarzen Trainingsanzug. Der Chefcoach-Novize, neuer starker Mann des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn, blickt mit viel Vorfreude und Optimismus auf seine erste Pflichtpartie gegen Eintracht Braunschweig am Freitag.

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„Wir freuen uns alle tierisch auf das Spiel. Die Mannschaft ist bereit“, sagte der ehemalige Nationalspieler. „Die Jungs arbeiten sehr konzentriert, sehr aggressiv.“ Bei seiner Vorstellung am Tag davor war der „Tiger“ noch elegant im grauen Anzug und schwarzem Hemd aufgetreten. Nun trägt er sportive Kluft, hat bislang zwei Übungseinheiten bei seinem neuen Arbeitgeber geleitet.

Zu taktischen Feinheiten im Hinblick auf die Zweitliga-Begegnung mit Braunschweig wollte er sich nicht äußern. Der ehemalige Nationalspieler erklärte jedoch, dass er sich bereits vor seiner Präsentation mit dem Gegner beschäftigt habe. Effenberg hatte am Dienstag bei den Ostwestfalen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017 unterschrieben. „Gefühlt bin ich schon länger da“, sagte er.

Auf dem Trainingsplatz und in Einzelgesprächen hat „Effe“ einige Spieler schon besser kennengelernt. Und er sieht durchaus großes Potenzial im Team: „Wir haben Waffen in der Mannschaft, und die müssen wir richtig einsetzen. Da, wo sie auch wirksam sind.“

Eine besondere Führungsrolle soll Kapitän Marvin Bakalorz übernehmen. Bei dem 26 Jahre alten Mittelfeldspieler erkennt Effenberg durchaus Parallelen zu sich selbst als Profi. „Er ist vom Spielertyp einer, der auch durchs Feuer geht und der auch wehtut. Das wissen wir ja“, erklärte Effenberg. „Er hat einen absolut sauberen Charakter, und er wird von mir das Vertrauen bekommen.“

Der SC Paderborn liegt in der 2. Bundesliga aktuell nur auf Rang 15. Die Ostwestfalen haben in der laufenden Saison von zehn Spielen erst zwei gewonnen und dabei lediglich fünf Treffer erzielt. In den vergangenen drei Partien blieben sie torlos.

Dennoch herrscht um den Bundesligaabsteiger und seinen Trainer große Euphorie. Für die Partie gegen Braunschweig hat der Club in den zurückliegenden 36 Stunden 1500 Karten verkauft, erklärte Geschäftsführer Martin Hornberger. „Also auch das boomt. Vorher waren es pro Tag etwa 200 Karten.“ Insgesamt rechnet der Verein am Freitag in der Benteler Arena mit rund 13 500 Zuschauern.