Fan-Ausschluss und Geldstrafe für Köln

Frankfurt (dpa) - Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln muss das erste Heimspiel der neuen Zweitliga-Saison gegen Aufsteiger SV Sandhausen vor halbleeren Rängen austragen.

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bestätigte eine Geldstrafe von 50 000 Euro und einen Teilausschluss der Zuschauer. Demnach dürfen die Kölner nur 20 000 Tickets verkaufen, 5000 hiervon an Gäste-Fans. Die Kölner wollten schon die vom DFB-Kontrollausschuss beantragte Strafe nicht akzeptieren. Das Sportgericht bestätigte nun aber das Urteil und rief den Protest des 1. FC Köln hervor.

„Uns ist klar, dass der 1. FC Köln eine angemessene Strafe zu erwarten hat. Das heutige Urteil ist jedoch inakzeptabel“, erklärte Claus Horstmann, Vorsitzender der FC-Geschäftsführung. Der Verein wird Einspruch einlegen und in die nächste Instanz gehen.

Horstmann: „Der Strafrahmen ist unangemessen und vollkommen überzogen, erst recht, weil bei dem Vorfall niemand zu Schaden gekommen ist. Dem 1. FC Köln droht ein wirtschaftlicher Schaden von rund 500 000 Euro.“ Zudem würden durch den Teilausschluss vor allem die 24 000 Dauerkarten-Besitzer bestraft, die ihre Eintrittskarten bereits erworben hätten. „Die abschreckende Wirkung auf die kleine Gruppe von Tätern ist dagegen mehr als fraglich“, ergänzte Horstmann.

Kölner Anhänger hatten im letzten Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern München kurz vor Abpfiff Rauchpulver auf der Tribüne entzündet und den kompletten Fanblock in tiefschwarzen Qualm getaucht. Nach Spielschluss waren Kölner Fans über die Zäune geklettert und hatten das Spielfeld gestürmt.

Auch Dynamo Dresden stehen ein halbes Geisterspiel und 30 000 Euro Geldstrafe bevor. Fans hatten beim Spiel gegen den TSV 1860 München im März Plastikbecher auf den Schiedsrichter-Assistenten geworfen. Deswegen dürfen beim ersten Saisonheimspiel - ebenfalls gegen 1860 - nur 16 000 Zuschauer ins Stadion, davon 13 000 Dynamo-Anhänger.

Die Karten müssten personalisiert und ausschließlich im Vorverkauf abgegeben werden. Darüber hinaus müssten die Stehplatzbereiche komplett geschlossen bleiben, es kämen nur Sitzplatzkarten in den Verkauf, ließ der DFB wissen.