FCK spürt den Druck der Jäger - Brisantes Sachsen-Derby
München (dpa) - Auch nach den jüngsten Ausrutschern des Spitzenduos in der 2. Liga kommen keine ernsthaften Zweifel am Durchmarsch von Hertha BSC und Eintracht Braunschweig in die Fußball-Bundesliga auf.
Dahinter tobt der Kampf um Platz drei. In Aue kommt es zum brisanten Sachsen-Derby.
Um den heiß begehrten dritten Tabellenplatz, über den sich auch noch der Aufstieg realisieren lassen könnte, gibt es ein Wettrennen. Nach nur zwei Punkten aus den letzten drei Partien wächst der Druck auf den 1. FC Kaiserslautern, der sich am 25. Spieltag ausgerechnet in Braunschweig beweisen muss.
„Wir können unser Selbstvertrauen nur mit Siegen zurückholen“, mahnte FCK-Torwart Tobias Sippel vor dem Topspiel am Montagabend: „Mit einem Erfolg in Braunschweig wollen wir nicht nur unser kleines Tief überwinden, sondern auch ein positives Ausrufezeichen setzen.“
Es ist nicht nur für die Pfälzer eine Schlüsselpartie, sondern auch für die gastgebenden Braunschweiger, die nach zwei Niederlagen nacheinander eine erste kritische Situation in einer für sie bislang traumhaft verlaufenen Spielzeit meistern müssen. „Wir befinden uns in einer Phase, die schwierig, aber auch herausfordernd ist“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht im „Kicker“-Interview (Donnerstag). Ein Handicap bedeutet der weitere Ausfall von Kapitän Dennis Kruppke.
Elf Punkte beträgt das Eintracht-Polster auf den Tabellendritten Kaiserslautern, der nach jetzigem Stand die Ausscheidungsspiele gegen den austragen dürfte. Sogar zwölf Zähler beträgt der Vorsprung von Hertha BSC auf Rang drei. Die Berliner haben am Sonntag im Heimspiel gegen den MSV Duisburg die Gelegenheit, die Führungsposition zu festigen. Trainer Jos Luhukay glaubt nicht, dass die erste Niederlage im Jahr 2013 zuletzt in Dresden (0:1) negative Nachwirkungen zeigen wird: „Verlieren gehört zum Fußball dazu“, sagte der Holländer gelassen.
Von Gelassenheit im Ringen um den Relegationsrang drei kann dagegen keine Rede sein. Gleich fünf Teams - vom 1. FC Köln (37 Punkte) bis zum FSV Frankfurt (34) - jagen die schwächelnden Lauterer (40). „Es sind noch zehn Spiele, es gibt noch 30 Punkte zu holen. Da ist noch alles drin“, erklärte der Kölner Adam Matuschyk zu dem Mehrkampf. Der Tabellenvierte möchte am Samstag einen Heimsieg gegen Paderborn vorlegen. „Wir müssen gewinnen“, sagte Matuschyk.
Im Berlin-Brandenburg-Derby kämpfen die punktgleichen Tabellennachbarn Energie Cottbus und Union Berlin (je 35) gegeneinander um den Anschluss nach oben. Von den bislang neun Duellen in der 2. Liga konnte Cottbus vier gewinnen, Union feierte drei Erfolge. „Es geht um die Ost-Meisterschaft“, sagte Energie-Profi Uwe Hünemeier - und den Erhalt der Aufstiegschance.
Der Sechskampf um Rang drei wird schon am Freitagabend in den Partien des FSV Frankfurt gegen den VfR Aalen und des TSV 1860 München in Sandhausen eröffnet. „Wir sind die Jäger“, verkündete Florian Hinterberger. Der Sportdirektor der so inkonstanten „Löwen“ glaubt an einen heißen Endspurt: „In den letzten vier Saisonspielen, wenn es richtig um was geht, wollen wir noch dabei sein.“
Eine hochgradig brisante Partie steht auch im Abstiegskampf an. Im Sachsen-Derby empfängt der Tabellen-15. Erzgebirge Aue den punktgleichen Tabellen-16. Dynamo Dresden. Nach der Ablösung von Aues Sportdirektor Steffen Heidrich geht es in dem Heimspiel am Sonntag auch um den Job von Trainer Karsten Baumann. Präsident Lothar Lässig warb sogar mit einer „Jetzt-erst-recht“-Botschaft auf der Internetseite des Vereins um die Unterstützung der eigenen Fans: „Wir alle hoffen, dass unsere Mannschaft wieder auf Erfolgskurs kommt.“