Fehlstart für Heidenheim - Aalen mit Morgenluft
Leipzig (dpa) - Aufgerüstet, aber abgestürzt: Der 1. FC Heidenheim ist trotz der meisten Neuzugänge aller Fußball-Drittligisten mit einem völlig verkorksten Auftritt aus der Winterpause gekommen.
Beim Chemnitzer FC mussten die Heidenheimer allerdings fast die gesamte Spielzeit in Unterzahl spielen, weil Torwart Frank Lehmann wegen einer Notbremse bereits nach 50 Sekunden Rot sah. „Ich bin natürlich bedient und das Team auch“, bekannte Heidenheims Trainer Frank Schmidt nach der 0:3-Pleite.
Mit Dennis Malura (1860 München) sowie den Stürmern Michael Thurk und Patrick Mayer (beide FC Augsburg) hatte er drei prominente Neue in der Anfangsformation. „In die zweite Halbzeit waren wir gut gestartet, haben aber verpasst, ein Tor zu erzielen“, sagte Schmidt. Sein Chemnitzer Kollege Gerd Schädlich zeigte sich erstaunt: „Wir hätten heute wohl auch gegen elf Heidenheimer eine Chance gehabt.“
Während die Heidenheimer durch ihre Schlappe auf Tabellenrang sieben abrutschten, blieb die 1:4-Niederlage des SV Sandhausen beim SV Darmstadt 98 zumindest für die Platzierung folgenlos. Die Mannschaft von Trainer Gerd Dais ist selbst nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie noch Tabellenzweiter. Dagegen musste der 1. FC Saarbrücken seinen dritten Platz nach dem 1:1 beim abstiegsbedrohten FC Carl Zeiss Jena abgeben. „Mit dem Punkt bin ich nicht unzufrieden. Meine Elf hat wenig zugelassen und Jena gut gegengehalten“, erklärte Saarbrücken-Coach Jürgen Luginger. Sein Jenaer Kollege Petrik Sander war indes total bedient: „Mit Unentschieden kommen wir nicht weiter.“
Neuer Tabellendritter ist der VfR Aalen, der trotz anfänglichen Rückstandes gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld noch 3:1 gewann. „Vor einem halben Jahr hätten wir so ein Spiel nicht gedreht“, meinte VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl, „die Jungs haben den Kampf angenommen.“ Dagegen zeigte sich Bielefelds Coach Stefan Krämer ernüchtert: „Wir sind wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und noch lange nicht weg von der Abstiegsgefahr. Wir haben schlampig gespielt.“
Bei Rot-Weiß Erfurt erlebte der ehemalige Nationalspieler und zuletzt vertragslose Marco Engelhardt sein Comeback. Obwohl bei Schlusslicht Werder Bremen II nur ein 1:1 heraussprang, sagte der Rückkehrer: „Es tut gut, wieder auf dem Platz zu stehen.“
Drei Partien fielen der schlechten Witterung zum Opfer: VfB Stuttgart II gegen Tabellenführer Jahn Regensburg, VfL Osnabrück gegen Wehen Wiesbaden und SpVgg Unterhaching gegen Kickers Offenbach mussten wegen unbespielbarer Plätze abgesagt werden.