Heidenheim will angreifen - Nur Endspiele für Jena
Leipzig (dpa) - Fußball-Drittligist 1. FC Heidenheim drängt mit aller Macht in die 2. Bundesliga. Mit fünf neuen Spielern hat der Verein die meisten Zugänge aller Drittliga-Clubs in der Winterpause verbucht.
Insgesamt hielt sich die Liga aber bei Spielertransfers zurück.
„Der Rhythmus fehlte noch, aber das Spiel hat gezeigt, dass wir gut dabei sind“, sagte Heidenheims Manager Holger Sanwald nach dem 0:2 im Test gegen Bundesligist Hertha BSC. Sanwald peilt schon jetzt, statt wie ursprünglich postuliert bis 2015 den Aufstieg an.
An dieser Zielsetzung ändern auch die Bänderrisse von Nico Frommer, Andreas Spann und zuletzt auch noch David Schittenhelm nichts. Die beiden letzteren haben lädierte Kreuzbänder und werden in dieser Saison nicht mehr spielen können. Neuzugang Marcus Sailer (von Wehen Wiesbaden) wird zumindest in den nächsten Wochen wegen eines Muskelfaserrisses fehlen.
Auch bei Spitzenreiter Jahn Regensburg gehören die Bänder zu den „Problemzonen“. Bei Torjäger Tobias Schweinsteiger riss ein Band im Sprunggelenk. Außerdem plagten Yusuf Emre Knieprobleme, Michael Klauß brach sich gar das Schlüsselbein und Sebastian Hofmann die Speiche am Ellenbogen. Schweinsteiger hatte noch vor seinem Missgeschick angekündigt: „Wir wollen solange wie möglich oben bleiben.“ Er hatte bislang kein Spiel dieser Saison verpasst, wird nun aber vorerst ausgebremst. Trotzdem bleibt er optimistisch: „Wir haben beim Jahn noch Großes vor.“
Bei Verfolger SV Sandhausen - ein Spiel im Rückstand - freute sich Trainer Gerd Dais im verregneten Trainingslager von Belek über „sehr willige und fleißige Spieler“. Neuzugang Nico Klotz vom SC Paderborn habe sich gut eingefügt, fache den internen Konkurrenzkampf an. Dagegen leidet Angreifer Regis Dorn noch unter einem maladen Knie, sein Einsatz in Darmstadt ist fraglich.
Gehörig Respekt hat man beim Tabellendritten 1. FC Saarbrücken nicht nur vor der unmittelbaren Konkurrenz um den Aufstieg, sondern vor allem vor den Kellerkindern. „Beim FC Carl Zeiss Jena wird es ähnlich werden wie beim 0:1 in Chemnitz“, mutmaßt FCS-Coach Jürgen Luginger: „Fanatisches Publikum, ein Gegner, der ums Überleben kämpft und schlechte Platzverhältnisse.“ Trotz der nicht allzu tiefgehenden Kenntnisse zum Jenaer Rasen ist Luginger, dessen Vertrag in Saarbrücken vorzeitig bis Juni 2014 verlängert wurde, die Schwere der Aufgabe beim Tabellenvorletzten klar.
Jenas Coach Petrik Sander hat indes ganz andere Sorgen, glaubt aber fest an den Liga-Verbleib und fordert: "Wir müssen jedes Spiel als Endspiel angehen, wie zuletzt beim 1:0-Sieg in Erfurt.“ Mit Werder Bremens Reserve haben die Thüringer nur eine Mannschaft hinter sich. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt stattliche sieben Punkte. Trotzdem hat der finanziell nicht auf Rosen gebettete Club Björn Lindemann nach nur einem halben Jahr wieder ziehen lassen.
Kaum besser als in Jena ist die Lage bei Zweitliga-Absteiger Rot-Weiß Oberhausen. Trainer Mario Basler will den freien Fall verhindern: „Einfache Dinge sind für andere da“, bekennt er - wohlwissend, dass „RWO eine Herkulesaufgabe“ ist. Zur Verstärkung hat Basler mit Anel Dzaka und Benjamin Weigelt bislang zwei Neue im Aufgebot. Dafür fällt Benjamin Reichert wegen eines Muskelfaserrisses vorerst aus.