Ingolstädter Reaktion erwartet - Kniffliges 1860-Debüt
München (dpa) - Spitzenreiter Ingolstadt setzt nach dem Dämpfer auf eine Reaktion, die Münchner „Löwen“ auf den Trainer-Effekt. Im Kellerduell am Samstag gegen Schlusslicht FC St. Pauli soll Neu-Coach Torsten Fröhling die Talfahrt der Sechziger stoppen.
Wie die Hanseaten wechselten die Münchner schon zum zweiten Mal in dieser Saison der 2. Fußball-Bundesliga den Trainer - nun geht es im direkten Duell um den letzten Tabellenplatz. Sorgen dieser Art sind dem FC Ingolstadt auf seinem Weg in die Bundesliga fremd. Am Freitag muss der Primus beim VfR Aalen aber beweisen, dass das 1:3 gegen Sandhausen nur ein Ausrutscher war.
Niederlagen en masse steckten dagegen die „Löwen“ und St. Pauli schon ein. Jetzt soll der Wechsel von Markus von Ahlen zu Fröhling bei den Münchnern die Wende bringen. „Mut einreden“, „Spaß“ zurückbringen - viel Zeit hatte der in dieser Woche beförderte Coach nicht. „Wir müssen ganz schnell erreichen, dass wir als Einheit gelten“, sagte der 48-Jährige. „In den Heimspielen müssen wir versuchen, wieder eine Macht zu werden.“ Sechs Pünktchen sprangen in der Arena bislang heraus, kein Team in der Liga ist schlechter. Passenderweise kommt die schwächste Auswärtself: vier magere Zähler aus zehn Partien lautet die triste Bilanz.
„Niemand hat behauptet, dass wir nach drei oder vier Spielen da unten raus sind“, sagte Trainer Ewald Lienen. Deshalb müsse man von Woche zu Woche den Willen wie beim 0:1 gegen Fürth zeigen. „Dann bleiben wir im Rennen“, prophezeite der 61-Jährige. Bei einem Sieg des Tabellen-15. Aue gegen den Vierten Darmstadt könnte der Verlierer des Kellerduells den Anschluss an die rettenden Plätze verlieren.
Auf den Tabellenvorletzten Aalen wartet am 22. Spieltag ebenfalls eine knifflige Aufgabe, denn dort ist Ingolstadt zu Gast. „Wir müssen unbedingt punkten und das wird schwer“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl. Bislang zeigte sein Team nach Niederlagen Top-Reaktionen. Dem 1:2 in Nürnberg folgten vier Siege in Serie, dem Pokal-Aus drei Dreier. „Hier wird keiner die Nerven verlieren“, betonte Hasenhüttl.
Bis auf fünf Punkte ist der 1. FC Kaiserslautern an Ingolstadt dran, beim FSV Frankfurt soll der nächste Schritt gen Bundesliga gemacht werden. „Wie die anderen Mannschaften spielen, können wir nicht beeinflussen und es sind noch genug Spiele zu gehen“, sagte Innenverteidiger Willi Orban. Im Aufstiegskampf erwartet der Tabellendritte Karlsruher SC zudem den VfL Bochum.
Im Verfolgerduell möchten Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Nürnberg den Kontakt zur Spitzengruppe herstellen. „Wenn wir das Spiel so annehmen wie gegen Berlin, dann bekommt auch Düsseldorf Schwierigkeiten“, erklärte Jan Polak. Die Rheinländer wollen nach dem 2:3 gegen Aue punkten. „Wir versuchen das jetzt gegen Nürnberg auszumerzen“, sagte Trainer Oliver Reck. Am Montag könnten Braunschweig und Leipzig nach schwierigem Restrundenstart nachlegen.
Bloß nicht in den Keller abrutschen, lautet die Devise für vier andere Teams. Der 1. FC Union Berlin (11. Platz) und der 1. FC Heidenheim (9.) wollen ihre Plätze festigen, die SpVgg Greuther Fürth (13.) und der SV Sandhausen (14.) im direkten Duell den Abstand nach unten wahren.