Karlsruhe überrascht mit Perfektion - Arminia jubelt
München (dpa) - Aufsteiger Arminia Bielefeld durfte sich durch ein 1:0 (0:0) beim FC St. Pauli über den ersten Saisonsieg in der 2. Fußball-Bundesliga freuen. Der FC Erzgebirge Aue verpasste indes den Sprung nach oben.
Die Sachsen mussten sich zu Hause dem VfR Aalen mit 0:1 (0:1) geschlagen geben.
Der SV Sandhausen und Energie Cottbus trennten sich im dritten Spiel des Tages 2:2 (2:1). Die rheinländischen Traditionsclubs kommen hingegen weiter nicht in Fahrt - der Karlsruher SC dafür umso mehr. Der Aufsteiger feierte einen 2:0-Sieg in Ingolstadt. Angespannter ist die Situation bei den Zweitliga-Größen des Westens: Fortuna Düsseldorf verspielte trotz totaler Dominanz beim 1:2 gegen 1860 München jegliche Punkte, beim 1. FC Köln herrscht nach dem 1:1 in Paderborn fast schon wieder Alarmstimmung.
„Wir können festhalten, dass es höheren Ansprüchen nicht genügt, und da brauchen wir uns auch über andere Dinge als 2. Liga nicht zu unterhalten“, grantelte Kölns Sportchef Jörg Schmadtke. Die beiden Lokalrivalen aus dem Rheinland stecken nach drei Spieltagen im Mittelfeld des Tableaus fest. Vorne dagegen tummeln sich mit Karlsruhe und Erzgebirge Aue (trotz eines 0:1 gegen den VfR Aalen) auch zwei Außenseiter herum.
Vor allem die Badener überraschen mit sieben Punkten aus drei Partien, auch vom Pokal-Aus gegen Wolfsburg vor Wochenfrist ließ sich das Team von Trainer Markus Kauczinski nicht umhauen. „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Vor allem die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, freut mich: Mutig und kompakt“, lobte der 43 Jahre alte Coach. Für Torwart und Kapitän Dirk Orlishausen war's in Ingolstadt einfach nur ein „perfekter Tag“, den Ilijan Micanski und Selcuk Alibaz mit ihren Toren krönten.
Erzgebirge Aue verlor nach zwei Siegen zum Saisonstart unglücklich mit 0:1 daheim gegen Aalen durch einen Treffer von Marcel Reichwein, bleibt aber im oberen Tabellendrittel. Thomas Hübener besorgte für Arminia Bielefeld beim 1:0 in St. Pauli den ersten Saisonsieg. Energie Cottbus rette in Sandhausen dank Marc-André Kruska und Boubacar Sanogo ein 2:2, nachdem Julian Schauerte und Ranisav Jovanovic die Gastgeber früh in Führung gebracht hatten.
Die Düsseldorfer Fortunen nutzten das Wochenende, um die schmerzhafte Freitagsschmach gegen 1860 München aufzuarbeiten - und zu verkraften. „Wir sind betrübt und liegen ein Stück weit am Boden. Jetzt geht's trotzdem weiter“, befand Trainer Mike Büskens. Fast über die komplette Spielzeit war der Bundesliga-Absteiger überlegen, seine Chancen nutzte das Büskens-Team aber nicht. 1860 schoss nur zweimal aufs Tor - Benjamin Lauth und Marin Tomasov trafen. „Das war einer der hässlichsten Siege in der letzten Zeit“, erkannte Lauth.
Die Kölner sicherten sich durch einen ganz späten Treffer des Polen Kacper Przybylko immerhin einen Punkt beim SC Paderborn. An der miesen Stimmung im Umfeld des ambitionierten Clubs änderte das aber nichts mehr - angesichts von drei Punkten aus drei Spielen. „Die kämpferische Einstellung war am Ende okay, aber es war ein schlechtes Fußballspiel“, bilanzierte Sportchef Schmadtke treffend.
Dynamo Dresden enttäuschte nach zwei Remis zum Auftakt beim 1:3 gegen Union Berlin auf ganzer Linie, der FSV Frankfurt (1:0 gegen den VfL Bochum) sicherte sich seine ersten Punkte der neuen Saison. In der Nachspielzeit hielt Keeper Patric Klandt noch einen Foulelfmeter - trotz eines gedanklichen Missgeschicks. „Ich habe ehrlich gesagt schon fast gejubelt, weil ich dachte, der Schiedsrichter hätte abgepfiffen. Plötzlich hat er dann auf den Elfmeterpunkt gezeigt.“