Karlsruhes Drittligateam nimmt Konturen an

Karlsruhe (dpa) - Auf der Geschäftsstelle von Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC geht es derzeit zu wie in einem Taubenschlag. Spieler und ihre Berater geben sich im Büro von Sportdirektor Oliver Kreuzer die Klinke in die Hand.

Die Befürchtung von Trainer Markus Kauczinski, der Verein habe nach dem verpassten Klassenverbleib „sicher gerade an Attraktivität verloren“, hat sich offenbar nicht bewahrheitet.

Die Mannschaft, die nach dem Willen von Sportdirektor und Trainer für die sportliche Erneuerung stehen und den Verein möglichst direkt wieder in die zweite Liga führen soll, nimmt Konturen an. „Es sieht ganz gut aus. Wenn es so weitergeht, könnten wir ein richtig starkes Team zusammenkriegen“, meint Kreuzer. Beim Sportdirektor macht sich nach der tiefen Abstiegsdepression der ersten Tage mittlerweile wieder vorsichtiger Optimismus breit. Denn Kreuzer gelang es, in Gaetan Krebs (bis 2015) einen erfahrenen Spieler zu halten, der in der Endphase der abgelaufenen Saison zu den Stützen in Kauczinskis Elf zählte. Auch die Vertragsverlängerungen von Dennis Kempe und Steffen Haas (beide bis 2014) passen Kauczinski gut ins Konzept. Der Trainer will den Neuaufbau nicht bei Null beginnen.

Mit Innenverteidiger Jan Mauersberger (VfL Osnabrück) und Stürmer Christoph Sauter (VfR Aalen) kommen Spieler mit Drittligaerfahrung in den Wildpark, Rechtsverteidiger Philip Klingmann (1899 Hoffenheim) stand auf der Wunschliste des Trainers. Eine Einigung mit U23-Stürmer Patrick Dulleck ist ebenfalls absehbar. Am Mittwoch stellte sich Stürmer Danny Blum von Zweitliga-Aufsteiger SV Sandhausen in Karlsruhe vor. Beide Seiten seien „interessiert“, bestätigte Kreuzer.

In den Sternen steht dagegen noch die Zukunft des ehemaligen Kapitäns Alexander Iaschwili. Der 34 Jahre alte Georgier hatte zwar unlängst nicht ausgeschlossen, mit dem KSC auch den Gang in die dritte Liga anzutreten, aber „nur wenn das Konzept und auch die Perspektive stimmen“. Knackpunkt zwischen den Parteien scheint jedoch derzeit die Vertragsdauer zu sein. „Er möchte gerne einen Zweijahresvertrag, das stand aber für uns nie zur Debatte. Wir haben ihm einen Einjahresvertrag angeboten“, sagt der Sportdirektor und verweist auf das fortgeschrittene Alter Iaschwilis, der nach Auskunft seines Beraters mehrere Angebote aus der zweiten Liga vorliegen hat.

Offen ist noch, wie es mit KSC-Urgestein Timo Staffeldt und Innenverteidiger Giuseppe Aquaro weitergeht. Während für den 28 Jahren alten Allrounder Staffeldt im Wildpark bald Schluss sein könnte, möchte Kreuzer den Italo-Schweizer gerne halten. Der hat sich allerdings noch Bedenkzeit erbeten. Karlsruhes Super-Talent Hakan Calhanoglu dagegen, das im Abstiegskampf zuweilen überfordert wirkte, werden trotz Vertrags bis 2016 Kontakte zum Bundesligisten SC Freiburg nachgesagt.