KGaA 1860 - was bedeutet diese Rechtsform?
Berlin (dpa) - Seit 2002 ist die Lizenzabteilung des TSV 1860 München in eine GmbH & Co. KGaA ausgegliedert. Damit ist der Einstieg eines Investors möglich. KGaA steht für Kommanditgesellschaft auf Aktien.
Die „Löwen“ wollen nun Minderheitsanteile daran verkaufen.
Was ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien?
Eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit. Mindestens ein Gesellschafter (auch Komplementär genannt) haftet dabei den Gesellschaftsgläubigern gegenüber unbeschränkt. Die übrigen Gesellschafter (auch Kommanditisten genannt) haften nur mit ihrer Einlage, die durch die Aktie verbrieft ist.
Wie sieht es aus bei den „Löwen“, also der sogenannten TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA?
Hier stellt nach Clubangaben die Geschäftsführungs-GmbH die Komplementärin (Vollhafterin) der KGaA dar. Diese haftet mit ihrem ganzen Vermögen (Gesellschaftereinlage 25 000 Euro). Der einzige Kommanditist der KGaA ist der Verein, der nur mit seiner Einlage in Höhe von 2,6 Millionen Euro haftet. 100 Prozent der Aktienanteile liegen derzeit beim TSV München von 1860 e.V..
Warum hat sich 1860 für die Rechtsform KGaA entschieden?
Dadurch sollten neue Geldquellen erschlossen werden - auch zur Finanzierung der Allianz Arena. Mit der KGaA wollten die „Löwen“ zudem mögliche finanzielle Einbußen abfedern. Bei der Umwandlung in eine KGaA 2002 hatte der damalige Präsident Karl-Heinz Wildmoser außerdem erklärt, dass mögliche finanzielle Engpässe des ausgegliederten Lizenzbereichs den Amateurabteilungen des Clubs so nicht schaden könnten. Die KGaA der „Löwen“ besitzt die Lizenz für die zweite Liga und betreibt den Profi-Kader.