Köln im Aufstiegsfieber: „Ostermontag brennt die Hütte“
Köln (dpa) - Karneval ja, Chaos nein: Der 1. FC Köln möchte am Ostermontag gleich seine erste Chance zur Rückkehr in die Bundesliga mit einem Sieg gegen den VfL Bochum nutzen und anschließend ausgelassen feiern.
„Wir freuen uns auf das Spiel und die Möglichkeit, im eigenen Stadion den Aufstieg zu fixieren“, sagte Cheftrainer Peter Stöger. „Ostermontag brennt die Hütte.“ Allerdings sorgt sich die Führung des Clubs, dass die Aufstiegseuphorie ausufern könnte und appellierte an die Vernunft der rund 50 000 erwarteten Zuschauer, nicht den Stadioninnenraum zu stürmen.
Die zuletzt viermal in Serie siegreichen Kölner Spieler blicken dem möglichen Freudentag mit einer Mischung aus Anspannung und Gelassenheit entgegen. „Spannung und Vorfreude sind da. Ich spüre aber keine Nervosität“, berichtete Stöger nach dem Training. „Da ist eine extreme Zuversicht und keine Überheblichkeit.“
Der Österreicher erwartet gegen das Team seines Kollegen Peter Neururer, die im Abstiegskampf noch nicht aus dem Schneider ist, keinen Spaziergang. Immerhin verlor Köln in Bochum das erste Zweitligaspiel der Saison. „Ich erwarte kampfbetonte Bochumer - und einen Trainer, der alles andere will, als einen Aufstieg mit dem FC feiern zu müssen.“ Im Gegenteil. Der einstige FC-Coach Neururer kündigte an, zum „So-gut-wie-Aufsteiger“ zu fahren, um zu gewinnen. Auch Bochums Kapitän Andreas Luthe will dem FC „das Kölsch trinken“ vermiesen.
Auf die Partybremse tritt sogar Kölns Manager Jörg Schmadtke - aber aus einem anderen Grund. „Wir wollen erst durch das Ziel gehen und werden feiern, wenn es so weit ist“, sagte er. „Getränke bekommt man in Köln immer recht schnell.“
Die Fans des Traditionsclubs erhalten sie im Fall des Aufstiegs am Montagabend im RheinEnergieStadion für die Hälfte des normalen Preises, kündigte der FC an. Im Gegenzug hofft der Club auf die Besonnenheit seiner Anhänger. „Es ist der Wunsch der gesamten Mannschaft - sollte der Aufstieg feststehen - mit allen Fans im Stadion zu feiern“, hieß es in einer Mitteilung. „Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn die Fans auf ihren Plätzen verbleiben und das Team in einer ausführlichen Ehrenrunde alle Tribünenbereiche begehen kann.“
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte den 1. FC Köln erst kürzlich wegen der Vorfälle rund um Spiele des Clubs in der laufenden Saison zu einer Geldstrafe sowie einem drohenden Zuschauer-Teilausschluss verurteilt. Da der Teilausschluss auf Bewährung ausgesetzt sei, „bitten wir alle Stadionbesucher, von einem Betreten des Innenraums dringend abzusehen“, teilte der Club mit.
Zum Schutz aller Stadionbesucher werden laut Mitteilung die Stadionzäune auf allen Tribünen beim Heimspiel gegen Bochum hochgefahren. An neuralgischen Stellen werde das Sicherheitspersonal verstärkt. Auch die Kölner Polizei ist für den Fall der Fälle gewappnet. „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet“, sagte eine Sprecherin.