Köln rückt auf Platz drei vor - Sieg für Neururer

München (dpa) - Nachsitzen für Hertha BSC, neue Hoffnung für den 1. FC Köln: Dank eines Treffers in der Nachspielzeit in bester BVB-Manier haben die Geißböcke ihre Aufstiegsambitionen in der 2. Fußball-Bundesliga untermauert.

Der Bundesliga-Absteiger bezwang den VfR Aalen mit 1:0 (0:0) und legte damit im Rennen um Platz drei nach. Grund zum Feiern hatte auch Peter Neururer bei seinem Trainer-Comeback: Mit seinem Herzensverein VfL Bochum gewann er bei Energie Cottbus mit 2:0 (0:0) und verließ die Abstiegsränge.

Eine Woche nach dem 0:3 bei Konkurrent 1. FC Kaiserslautern zeigte sich Köln am 29. Spieltag gut erholt. Druckvoll agierten die Hausherren von Beginn an, allein Zählbares wollte lange einfach nicht herausspringen. Doch in der Nachspielzeit fasste sich Kacper Przybylko (90+3. Minute) ein Herz und sorgte für das 1:0.

Jubeln konnte auch Neururer, der mit dem VfL nach zuletzt vier Niederlagen in Serie auf Anhieb erfolgreich war. „Das war für mich eine schwierige Situation. Deswegen brauche ich wohl kaum zu sagen, wie es nach dem Sieg in mir aussieht“, sagte er. Energie-Profi Ivica Banovic brachte mit seinem Kopfball-Eigentor die Gäste in Front (49.), Zlatko Dedic machte in der Nachspielzeit (90.+2) alles klar. Damit eroberte der Revier-Club erst einmal wieder das rettende Ufer.

„Mein Team hat heute unglaublich gut gegen die favorisierten Cottbuser gearbeitet. Ich will auch nicht von verdientem oder glücklichem Sieg sprechen. Wichtig waren die drei Punkte“, meinte Neururer. Allerdings konnte auch Bochums härtester Konkurrent Dynamo Dresden beim 0:0 bei Union Berlin punkten. Kaum noch Hoffnung gibt es für Schlusslicht Jahn Regensburg, das nach Gelb-Rot für Sebastian Nachreiner (52.) aber immerhin ein 0:0 beim SC Paderborn ertrotzte.

Ganz oben thront weiter Hertha BSC, auch wenn es am Wochenende noch nicht für den Aufstieg reichte. „Es gibt keine Vorkehrungen“, hatte vor dem Auftritt in Ingolstadt Sport-Geschäftsführer Michael Preetz betont. Das war auch gut so: Vier Tage nach der Gala beim Meisterball gegen Eintracht Braunschweig präsentierte sich der Spitzenreiter behäbig und ließ offensiv wie defensiv lange vieles vermissen. Nach dem frühen Treffer durch Ingolstadts Caiuby (14.) konnte Änis Ben-Hatira aber immerhin noch zum 1:1 ausgleichen (64.).

So könnte es kommen, wie es sich Coach Jos Luhukay schon vor dem Gastspiel in Bayern gewünscht hatte. „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es zu Hause besonders schön ist, aufzusteigen“, hatte der Trainer betont. Kommenden Sonntag darf er sich auf eine echte Sause einstellen: „Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Spieltag, an dem wir im eigenen Stadion den Aufstieg perfekt machen können.“

Kaum noch Zweifel am Aufstieg gibt es auch bei Braunschweig. Vier Tage nach dem 0:3 im Gipfel bei Hertha gewann die Eintracht durch zwei Tore von Domi Kumbela sowie einem Treffer von Rückkehrer Dennis Kruppke beim SV Sandhausen 3:1. „Es freut mich für die Mannschaft, insbesondere nach dem Spiel bei Hertha BSC, wo sie bei uns in Braunschweig mit einer unglaublichen Häme überschüttet worden ist“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht. „Das war unfassbar. Wir haben die passende Antwort auf dem Platz gegeben.“

Endgültig aus dem Rennen um Platz drei verabschiedete sich wohl 1860 München. Die „Löwen“, bei denen neuer Zoff mit Investor Hasan Ismaik alles Sportliche überschattet, unterlagen beim FC St. Pauli 1:3. „Mit dieser Niederlage dürfte die Sache endgültig vorbei sein“, sagte „Löwen“-Coach Alexander Schmidt. Nur noch minimale Chancen auf Rang drei hat der FSV Frankfurt nach dem 1:1 gegen den MSV Duisburg.