Köln will unbedingt Austria-Coach Stöger
Köln (dpa) - Beim 1. FC Köln geht die lange Trainersuche in die entscheidende Phase. Nach erfolglosen Verhandlungen mit Kandidaten wie Mike Büskens (Düsseldorf) und Roger Schmidt (Salzburg) intensiviert der Fußball-Zweitligist seine Bemühungen um Peter Stöger.
Der Meistertrainer von Austria Wien bestätigte dem Internet-Portal „oe24.at“ Kontakte zu den Rheinländern und machte keinen Hehl aus seinem Interesse: „Ich sehe Köln nicht als klassischen Zweitliga-Club. Der Verein gehört in die Bundesliga und dorthin soll ich ihn wieder bringen.“
Erste Signale aus der österreichischen Hauptstadt deuten jedoch auf schwierige Verhandlungen hin. Denn die Austria-Spitze will sich partout nicht von Stöger trennen. Erste Versuche einer FC-Delegation am Freitag in Österreich, eine Freigabe für den 47 Jahre alten und vertraglich bis 2014 gebundenen Fußball-Lehrer zu erwirken, verliefen erfolglos. Laut Auskunft der Wiener endeten die Gespräche ohne Einigung. „Nach Stand jetzt wird Peter Stöger mit Trainingsstart bei uns Trainer sein“, sagte Wirtschafts-Vorstand Markus Kraetschmer der Nachrichtenagentur APA.
Kraetschmer hatte schon am Vortag angekündigt, dass Austria bei der Personalie Stöger nicht kompromissbereit ist: „Wir planen langfristig mit ihm, daher wird es keine Freigabe geben.
Damit ist das Thema für uns vom Tisch.“ Dem Vernehmen nach liegt das Angebot aus Köln weit von jener Summe entfernt, die der Austria den Abschied von Stöger doch noch versüßen soll.
Stöger würde in das Kölner Anforderungsprofil passen. Er gilt in seiner Heimat als Taktik-Fachmann und Motivator, der gern mit jungen Profis zusammenarbeitet. „Peter wäre eine tolle Wahl für Köln. Er ist sensationell in Österreich Meister geworden, vor Salzburg, die das größte Budget haben“, befand der einstige FC-Profi und Stöger-Landsmann Toni Polster im „Express“ (Freitag). Zudem drängt bei den Kölnern die Zeit. Schließlich starten die Profis bereits am kommenden Montag in die Saisonvorbereitung.
Stöger war bereits mit dem Bundesligisten Werder Bremen in Verbindung gebracht worden, der sich jedoch für Robin Dutt als neuen Trainer entschied. Eine Entscheidung fällt dem 65-maligen österreichischen Nationalspieler schwer: „Es muss wirklich alles passen, damit ich die Austria verlasse. Aber so oft bekommt man auch nicht die Chance, ins Ausland zu wechseln.“
Dagegen scheint Kosta Runjaic in Köln aus dem Rennen zu sein. Das Treffen der Vereinsführung mit dem Trainer des MSV Duisburg verlief nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wenig zufriedenstellend. Einer der Knackpunkte: Solange die sportliche Zukunft des MSV nicht entschieden ist, will sich Runjaic nicht festlegen. Nach der Lizenzverweigerung durch die Deutsche Fußball Liga bereiten die Duisburger einen Einspruch vor dem Schiedsgericht vor.
So lange will der FC jedoch nicht auf Runjaic warten. Angesichts der drängenden Zeit soll die Kaderplanung für die kommende Spielzeit rasch vorangetrieben werden. Ohne eine baldige Entscheidung in der Trainerfrage würde sich diese weiter verzögern.