KSC setzt auf Heimstärke, Regensburg träumt
Regensburg (dpa) - Der Kampf um einen Platz in der 2. Fußball-Bundesliga bleibt nach dem 1:1 (0:0) zwischen Jahn Regensburg und dem Karlsruher SC im Relegationshinspiel bis zum Ende offen.
Weder Jahn-Coach Markus Weinzierl noch KSC-Kollege Markus Kauczinski wollten sich nach dem Remis auf einen Favoriten für das Rückspiel festlegen lassen. „Der KSC hat seine Klasse bewiesen. Aber wir haben gesehen, dass wir mithalten können“, betonte Weinzierl - und auch Kauczinski, dessen Team am Montagabend mit Auswärtstor und Heimbonus die bessere Ausgangssituation haben dürfte, bemühte sich um Bescheidenheit. „Es wird umkämpft bleiben bis zum Schluss. Es werden Kleinigkeiten am Ende entscheiden.“
So richtig zufrieden sein wollte am Ende also niemand mit dem leistungsgerechten Unentschieden. Während die Gastgeber der vergebenen Führung hinterher trauerten, haderten die Karlsruher mit der umstrittenen Elfmeterentscheidung vor dem 1:0 durch Selcuk Alibaz (58. Minute). „Das Tor muss auf gar keinen Fall fallen, weil es eine Fehlentscheidung war“, meckerte Kauczinski. „Wir haben gehofft, dass wir dieses Ergebnis halten können“, erklärte Weinzierl, der im am Montag vielleicht zum letzten Mal als Jahn-Trainer auftritt.
Zum Wirbel um seine Person wollte sich der 37-Jährige auch nach dem Spiel nicht äußern. „Es macht überhaupt keinen Sinn, dass man die ganze Zeit über mich spricht“, sagte Weinzierl. Sein Wechsel zum Bundesligisten FC Augsburg als Nachfolger von Trainer Jos Luhukay wird jedoch immer wahrscheinlicher. Selbst Regensburgs sportlicher Leiter Franz Gerber hatte zuletzt nicht mehr an einen Verbleib seines Erfolgscoachs geglaubt. „So wie die Zeichen stehen, muss man damit rechnen, dass er uns leider verlassen wird“, sagte Gerber.
Den Spekulationen um den Trainer und dem späten Ausgleich durch Pascal Groß (78.) zum Trotz träumen die Regensburger weiter von der Rückkehr in die zweite Liga. Zuletzt hatte der Jahn vor acht Jahren zweitklassig gespielt, am Freitagabend war das Jahnstadion zum ersten Mal seit acht Jahren mit 10 724 Zuschauern wieder ausverkauft. „Man kann sich nichts schöneres vorstellen, als hier vor ausverkauftem Haus zu spielen“, schwärmte Tobias Schweinsteiger, der am Saisonende zum FC Bayern München II wechseln wird. „Wir haben alle Chancen, es sind noch mindestens 90 Minuten, die wollen wir genießen.“
In Karlsruhe hofft man unterdessen gegen die beste Auswärtsmannschaft der dritten Liga auf die eigene Heimstärke der vergangenen Wochen. Mit Siegen gegen Top-Teams wie den SC Paderborn oder Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt rettete sich der KSC unter Kauczinski auf den Relegationsplatz.
Obwohl sich in den vergangenen Jahren immer die Drittligisten in den Entscheidungsspielen durchsetzten, hat der Traditionsclub gute Karten, im eigenen Stadion den Sack zuzumachen. „Ich rechne mit 25 000 Karlsruhern, die uns nach vorne peitschen“, prophezeite Kauczinski. Auch KSC-Profi Gaetan Krebs gab sich zuversichtlich. „Das Auswärtstor ist sehr sehr wichtig, ich glaube, es ist kein schlechtes Ergebnis.“