Lotte macht sich hübsch: Vorfreude auf Osnabrück-Duell

Lotte (dpa) - Das große Ziel ist erreicht, jetzt freuen sich die Sportfreunde Lotte auf ein ganz besonderes Abenteuer.

„Wir wollen die 3. Liga genießen, darauf haben wir lange hingearbeitet“, sagte Manfred Wilke, Fußball-Obmann des Provinz-Clubs aus dem Tecklenburger Land. Mit dem Aufstieg in den Profifußball, der in der Relegation gegen Waldhof Mannheim perfekt gemacht wurde, betritt Lotte Neuland und löste eine riesige Partystimmung aus. „Ich fühle mich wie ein Weltmeister“, meinte Angreifer Kevin Freiberger.

Das Aufstiegsteam flog wenige Stunden nach dem 2:0-Sieg im entscheidenden Relegations-Rückspiel in Mannheim (Hinspiel: 0:0) am Sonntag Richtung Mallorca, um den Triumph auf der spanischen Sonneninsel zu feiern. Der Zusammenhalt hatte das Team bereits in der gesamten Saison stark gemacht.

Den Titel in der Regionalliga West hatte Lotte mit einer überaus kompakten und cleveren Spielweise überlegen gewonnen, ebenso durchdacht wurde die Relegation gemeistert. „Die Mannschaft ist eine Mannschaft, gleich in doppelter Hinsicht. Sie ist erfolgreich gewesen, und sie ist eine Einheit. Ich gehe davon aus, dass alle zusammenbleiben“, sagte Wilke der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte wurden mehrere Anläufe benötigt. 2008 gelang die Qualifikation zur Regionalliga. Seit 2010 holte Lotte in der viertklassigen West-Staffel drei zweite Plätze und zwei Meisterschaften. 2013 ging die Aufstiegsrelegation gegen den künftigen Bundesligisten RB Leipzig verloren. Von Mannheim ließen sich die Sportfreunde um ihren im Januar 2015 geholten Trainer Ismail Atalan diesmal aber nicht stoppen.

Macher hinter den Kulissen ist Wilke. Der 65 Jahre alte Unternehmer hat durch eine Werbegemeinschaft mit über 200 Sponsoren den Etat von rund 1,3 Millionen Euro für die abgelaufene Saison gesichert und engagiert sich in der Gemeinde mit etwa 14 000 Einwohnern für die Sportfreunde. „Auf uns wartet jetzt eine Menge Arbeit“, meinte Wilke. So muss die Kapazität des Stadions „Sportpark am Lotter Kreuz“ von knapp 7500 auf 10 000 Zuschauer erweitert werden.

Ganz besonders fiebern die Lotter dem ersten Liga-Gastspiel des VfL Osnabrück entgegen. „Wir haben endlich keine Freundschaftsspiele mehr gegen Osnabrück, bald geht es um Punkte“, meinte der Vorsitzende Hans-Ulrich Saatkamp. Lotte und Osnabrück sind zwar geografisch Nachbarn, werden aber durch die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen getrennt.

Bevor es in die Sommerpause geht, wartet auf Lotte noch ein wichtiges Spiel. Am 5. Juni wird gegen die Sportfreunde Siegen der letzte noch zu vergebene Startplatz für die nächste DFB-Pokal-Hauptrunde ausgespielt. Und im großen Los-Topf will Lotte schließlich auch sein.