Mit Odonkor aus dem Keller? - Fürth will vorlegen

München (dpa) - Spitzenreiter SpVgg Greuther Fürth will die Verfolger auf Distanz halten, Alemannia Aachen mit einem fast schon vergessenen Nationalspieler aus dem Tabellenkeller kommen. David Odonkor soll dem Schlusslicht zum ersten Saisonsieg in der 2. Fußball-Bundesliga verhelfen.

„Wenn wir am Freitag drei Punkte holen, dann sieht die Situation schon wieder anders aus“, sagte der 27 Jahre alte Offensivspieler vor der Partie beim SC Paderborn. Eine weitaus bessere Ausgangslage hat da das Team aus Fürth, das am Freitag als Tabellenführer gegen den MSV Duisburg vorlegen will. Eintracht Braunschweig (am Freitag bei Hansa Rostock), Energie Cottbus (am Samstag gegen Eintracht Frankfurt) und der FC St. Pauli (am Sonntag gegen 1860 München) hoffen bei zwei Punkten Rückstand auf einen Ausrutscher der Franken.

Am 6. September wurde Odonkor bei Alemannia Aachen vorgestellt, drei Tage später könnte er sein Comeback im deutschen Liga-Spielbetrieb feiern. „Ich bin einfach froh, wieder zurück in Deutschland zu sein“, sagte der frühere Dortmunder. Von der Borussia war er 2006 zu Betis Sevilla gewechselt, wo sein Vertrag im Juni endete. Trotz vieler gesundheitlicher Rückschläge habe er immer an eine Rückkehr geglaubt. „Ich bin ein Kämpfer. Das Wichtigste ist, dass ich Fußball spielen will. Diesen Hunger habe ich noch in mir“ sagte der 16-malige Nationalspieler, der mit seiner Flanke zum Siegtor beim WM-Vorrundenspiel gegen Polen die Herzen der deutschen Fußball-Fans eroberte.

Während die Alemannia unbedingt ihren Tabellenplatz verlassen will, würden die Fürther ihren Rang gerne behalten. Mit dem zweitbesten Angriff und einer der stabilsten Defensivreihen schaffte es das Team von Trainer Mike Büskens an die Spitze - und erarbeitete sich viel Anerkennung in der ganzen Liga. „Ich habe großen Respekt vor Fürth. Sie sind ein absoluter Topgegner und wir möchten uns mit ihnen messen“, sagte MSV-Coach Milan Sasic. „Fürth hat einen bestimmten Ruf - nämlich, dass sie nie aufsteigen. Diese Saison könnten die Fürther diesen Ruf allerdings durchaus verlieren.“

Zum Wiedersehen mit dem Ex-Club kommt es für St. Paulis Torhüter Phillip Tschauner gegen den TSV 1860 München. „Das Flair wird sicher noch etwas anders sein, als an 'normalen' Spieltagen“, sagte Tschauner. Für seine zahlreich anreisenden Besucher hat der Keeper laut Verein extra ein „Sépareé auf der Haupttribüne“ angemietet. Nicht nur der Kiez-Club mischt oben mit, auch die „Löwen“ sind in Schlagweite auf Rang fünf. Die Münchner wollen auch für ihren gesundheitlich angeschlagenen Präsidenten Dieter Schneider punkten. „Wenn unsere Mannschaft gut weiterspielt, helfen wir ihm am meisten“, meinte Torwart Gabor Kiraly.

Bei der Partie zwischen Cottbus und Eintracht Frankfurt kommt es für Energie-Zugang Martin Fenin kurz nach seinem Wechsel zu einem schnellen Wiedersehen mit den Ex-Kollegen. Seinen vierten Sieg im vierten Saisonheimspiel peilt Fortuna Düsseldorf gegen den Karlsruher SC an. Zum Mittelfeldduell kommt es zwischen dem FSV Frankfurt und Erzgebirge Aue. Nach dem ersten Saisonsieg will der FC Ingolstadt auch bei Union Berlin punkten. Komplettiert wird der Spieltag am Montag mit der Partie Dynamo Dresden gegen den VfL Bochum.