Oral soll Ingolstadt retten - Linke Sportdirektor
Ingolstadt (dpa) - Mit Trainer Tomas Oral will Schlusslicht FC Ingolstadt seine bedenkliche Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga beenden und den drohenden Absturz in die Drittklassigkeit verhindern.
„Das ist eine schwere Aufgabe. Aber ich bin überzeugt, dass wir sie bewältigen können“, sagte der 38 Jahre alte Fußball-Lehrer bei seiner Vorstellung am 10. November als Nachfolger von Benno Möhlmann. Der bisherige Chefcoach der Oberbayern war am Vorabend angesichts der sportlichen Krise von seinem Amt entbunden worden. Ingolstadt wartet im Unterhaus seit fast zwei Monaten auf einen Sieg.
„Die Mannschaft hat Qualität. Diese Qualität muss aktiviert werden“, betonte Oral, der Ingolstadt nun erst einmal auf das Derby in einer Woche gegen Nachbar 1860 München vorbereiten muss. Neben Oral verpflichtete der Club auch den früheren Nationalspieler Thomas Linke, der als Sportdirektor künftig für die Belange der ersten Mannschaft zuständig sein soll. Linke und Oral erhielten Verträge bis Mitte 2014. Oral war zuvor bereits beim FSV Frankfurt tätig gewesen, in der vergangenen Saison arbeitete er beim ambitionierten Viertligisten RB Leipzig.
Mit der Verpflichtung Orals ist der fünfte Trainerwechsel der laufenden Saison im Unterhaus perfekt. Zuletzt hatten Oliver Reck beim MSV Duisburg und Jörn Andersen beim Karlsruher SC ihre Ämter übernommen. Nach Angaben von Ingolstadts Vorstandsvorsitzendem Peter Jackwerth kam der Kontakt zu dem früheren Bundesliga-Profi Linke am 8. November zustande, Oral sei sogar erst am folgenden Tag kontaktiert worden.
Möhlmann hatte vor einem Jahr Michael Wiesinger abgelöst und den Club vor dem Abstieg gerettet. Bis zuletzt hatte der Fußball-Lehrer, unter dessen Regie Ingolstadt in dieser Saison bislang auswärts ohne jeden Punktgewinn blieb, auf einen Verbleib gehofft. „Ich habe Vertrag in Ingolstadt, fühle mich wohl und möchte diesen daher auch gerne erfüllen“, erklärte der 57-Jährige noch wenige Tage zuvor. Nach dem Rauswurf zeigte Möhlmann Verständnis für die Entscheidung des Vereins: „Wenn man unten in der Tabelle steht, mit so einer Auswärtsbilanz, dann muss man damit rechnen. Ich bin nicht aus allen Wolken gefallen.“
„Für die Spieler ist das ein Punkt Null“, betonte Linke. Ob es zur Winterpause möglicherweise weitere Verpflichtungen geben soll, ließ der 41-Jährige zunächst offen. Der Ex-Profi von Schalke 04 und Bayern München hatte nach seiner aktiven Zeit zunächst als Sportdirektor bei Red Bull Salzburg gearbeitet, im vergangenen Frühjahr war er in gleicher Funktion in Leipzig tätig - zusammen mit Trainer Oral.