Osnabrück trennt sich von Wollitz - Ukrow übernimmt

Osnabrück (dpa) - Alexander Ukrow heißt die letzte Hoffnung beim VfL Osnabrück. Der bisherige Assistent folgt auf den beurlaubten Trainer Claus-Dieter Wollitz und soll als Interimscoach noch für den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga sorgen.

„Die Mannschaft hat eine starke Saison gespielt, jetzt wollen wir einen guten Abschluss schaffen“, sagte der 42-Jährige: „Wir haben eine Chance, die Relegation zu erreichen, und die ist gar nicht mal so klein.“

Ukrow hatte schon unter Wollitz-Vorgänger Uwe Fuchs als Assistent gearbeitet und leitete am Dienstag seine erste Trainingseinheit. Jetzt soll er für ein Fußball-Wunder sorgen: Der VfL empfängt im letzten Punktspiel am Samstag Absteiger Alemannia Aachen und besitzt noch eine minimale Möglichkeit, die 2. Bundesliga zu erreichen.

Allerdings benötigt der VfL die Schützenhilfe von Kickers Offenbach beim Tabellendritten Heidenheim, um in die Relegation zu kommen. „Wir müssen jetzt die letzten Kräfte bündeln, um gegen Alemannia Aachen einen Sieg einzufahren und dann nach Heidenheim schauen“, sagte VfL-Präsident Christian Kröger: „Die Chance ist da, die wollen wir nutzen.“

Ukrow ist nur eine Übergangslösung. Der Club sucht für die kommende Saison eine neuen Sportdirektor und einen neuen Trainer. Wollitz, in Fußballkreisen Pelé genannt, hatte die Jobs in Personalunion erledigt. Sein Vertrag soll in der kommenden Woche auch formal aufgelöst werden, kündigte der Clubchef an. Wollitz hatte am Samstag nach der Niederlage in Bielefeld seinen Rücktritt zum Saisonende erklärt und Teile des VfL-Präsidiums scharf kritisiert.

Daraufhin reagierte die VfL-Führung nach einer Sitzung. „Wir konnten nicht anders handeln und haben ihn beurlaubt“, sagte Kröger: „Wir bedauern diesen Schritt, sahen aber angesichts der Umstände keine andere Handlungsmöglichkeit.“

Der niedersächsische Traditionsverein steckte schon vor dem ungeplanten Trainerwechsel in großen Problemen. „Wir werden auch für die 3. Liga eine Lizenz erhalten“, sagte der VfL-Präsident. Es werde allerdings „ein Kraftakt“. Ein erneutes Minus von zwei Millionen Euro wie in der laufenden Saison sei nicht zu verkraften. In Wollitz hat der VfL eine wichtige Integrationsfigur und einen Liebling der Fans verloren. Der 47-Jährige war vier Jahre Spieler in Osnabrück und - von einem Zwischenspiel in Cottbus abgesehen - seit 2004 VfL-Trainer.