Osnabrück widerspricht Schünemann: Keine Chaoten

Osnabrück (dpa) - Der VfL Osnabrück hat in einem Offenen Brief an Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) die eigenen Fußballfans verteidigt.

Der Drittligist widersprach der Aussage, die Anzahl und Gewaltbereitschaft der „autonomen Fußball-Chaoten“ sei neben Eintracht Braunschweig beim VfL Osnabrück besonders groß. „In den vergangenen Jahren ist es zu keinen größeren Zwischenfällen in Fußballstadien unter Beteiligung von VfL-Fans gekommen, die eine derartige Verurteilung der Osnabrücker Ultraszene rechtfertigen würden“, teilte VfL-Präsident Dirk Rasch mit. Zuvor hatte die Landesregierung erklärt, dass derzeit gegen 40 Osnabrücker Anhänger ein bundesweites Stadionverbot wirksam sei.

In den vergangenen Monaten hatte es zudem bei einigen VfL-Heimspielen schwere Ausschreitungen gegeben, die bundesweit für Aufsehen sorgten. Rasch ging drei Tage vor der Jahreshauptversammlung des Vereins an diesem Montag auf die Zwischenfälle ein. Sie seien aber jeweils von den Gäste-Fans ausgelöst worden, betonte der Osnabrücker Clubchef.

Rasch wandte sich direkt an Schünemann. „Sofern Ihre Meinung, die Fanszene in Osnabrück wäre von erhöhter Gewaltbereitschaft geprägt, aus den Berichten über Vorkommnisse im Rahmen der Spiele gegen Holstein Kiel (April 2010), Dynamo Dresden (Relegationsrückspiel im Mai 2011) und Preußen Münster (September 2011) resultiert, sollten Sie doch auch Kenntnis darüber haben, dass es sich in allen drei Fällen um Ausschreitungen handelte, die von den jeweiligen Fans der Gastmannschaft ausgingen und sich im Gästeblock unseres Stadions abspielten“, argumentierte Rasch. „Osnabrücker Anhänger waren an diesen Vorkommnissen nicht beteiligt“, fügte er hinzu.