Overath kritisiert Kölner Clubführung

Köln (dpa) - Über acht Monate nach seinem Rücktritt als Präsident des 1. FC Köln hat Wolfgang Overath die damalige Club-Führung des Fußball-Zweitligisten kritisiert. Seinen plötzlichen Abgang auf der Mitgliederversammlung im November 2011 begründete er mit mangelndem Vertrauen.

„Es gab leider einige beim FC, die ihren eigenen Weg gesucht haben, mehr Macht wollten. Man zog nicht mehr an einem Strang“, sagte der Weltmeister von 1974 in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“. Im Kölner Stadion war er seither nicht mehr. „Ich brauchte danach erst mal etwas Abstand.“

Seinen Rücktritt nach sieben Jahren Amtszeit bezeichnete er als „eine Befreiung“. „Der Vertrauens-Verlust im Verein war schon zu groß“, sagte Overath. Die Kritik, den Club durch seinen Rückzug ins Chaos gestürzt zu haben, bezeichnete er als Legendenbildung. Bei der Übergabe sei der FC gut aufgestellt gewesen. „Wir hatten den besten Saisonstart seit Jahren und standen auf Platz elf“, sagte Overath.

Der 68-Jährige gab aber auch eigene Fehler zu. „Mir ist es in meiner Amtszeit beispielsweise nicht gelungen, den passenden Trainer zum FC zu holen.“ Auch die Verdoppelung der Schulden auf 24 Millionen Euro räumte er ein. Allerdings sei viel Geld in die Infrastruktur geflossen und „wir hatten mit Lukas Podolski und Pedro Geromel allein zwei Spieler, die zusammen mindestens 20 Millionen Euro wert waren.“

Auf die Frage, ob unter Präsident Overath der Abstieg aus der Bundesliga hätte verhindert werden können, sagte der 68-Jährige: „Ich hätte sicher ein paar Dinge anders gemacht, als sie letztlich entschieden wurden - mit welchem Ergebnis auch immer.“