Poschner neuer „Löwen“-Sportchef - Trainersuche steht an
München (dpa) - Gleich zu Beginn seiner Amtszeit als neuer Sport-Geschäftsführer beim TSV 1860 München hat Gerhard Poschner die Probleme des Traditionsclubs skizziert.
„Die Löwen spielen jetzt seit zehn Jahren in der 2. Liga, die Zuschauerzahlen sind auch nicht mehr, wie sie mal waren. Die handelnden Personen - ich weiß nicht, wie oft sie ausgetauscht wurden“, schilderte der einstige Fußball-Profi. „Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, aber leichte Aufgaben sind auch nicht sehr motivierend“, sagte der 44-Jährige bei seiner Vorstellung als neuer Sportchef des Zweitligisten in München.
Poschner machte am Ende seiner Profilaufbahn 2004 auch für ein halbes Jahr beim TSV 1860 Station, doch seitdem hat sich viel verändert. „Für mich ist das - abgesehen von einer kleinen emotionalen Bindung - ein kompletter Neuanfang“, schilderte der Ex-Profi, der 1997 als Spieler den DFB-Pokal mit dem VfB Stuttgart gewann. Wie lange sein Vertrag läuft, gaben beide Seiten nicht bekannt.
Poschner muss nach seiner Verpflichtung nun vor allem die Suche nach einem neuen Trainer vorantreiben. Die Münchner hatten sich am vergangenen Wochenende von Coach Friedhelm Funkel getrennt, Markus von Ahlen übernahm interimsmäßig. Von Ahlen habe die Chance, sich zu empfehlen, sagte Poschner, der in Abu Dhabi auch bereits den mächtigen 1860-Investor Hasan Ismaik besuchte.
„Ich kann seine Arbeit noch nicht beurteilen. Aber er hat jetzt fünf Spiele Zeit. Alle anderen möglichen Kandidaten haben kein einziges Spiel gezeigt. Er hat es also in der Hand“, erklärte Poschner. Parallel werde man Gespräche führen, um den Kandidatenkreis einzuengen. Der künftige Coach soll jemand sein, „der frischen, offensiven, unterhaltsamen, attraktiven Fußball spielen lässt“.
Poschner sieht ein großes Potenzial beim TSV 1860 München. „Es ist ein Riese, ein ambitionierter Riese“, betonte der 44-Jährige, der nach eigenen Angaben zuletzt Vereine bei der Kaderplanung beriet und bei internationalen Transfers half. „Wir glauben, dass er konzeptionell gut zu uns passt und auch menschlich. Das ist etwas, auf das es uns sehr ankommt“, sagte Präsident Gerhard Mayrhofer.