Schiri-Suche in Münster - Aue überholt Großaspach
Leipzig (dpa) - Aue siegt, nutzt den Patzer von Großaspach und ist nun Zweiter der 3. Liga hinter den enteilten Dresdnern. In Münster feiert der neue Trainer Steffen ein erfolgreiches Debüt. Für Aufsehen bei den Preußen sorgte auch die Verletzung von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus.
Für Bibiana Steinhaus war der Arbeitstag am Samstag bereits nach 45 Minuten beendet. Muskuläre Probleme setzten die erfahrene Fußball-Schiedsrichterin im Drittliga-Duell zwischen Preußen Münster und Rot-Weiß Erfurt außer Gefecht, auch eine ärztliche Behandlung in der Pause half der 36-Jährigen nicht. Nur weil durch Zufall ein „Ersatz-Referee“ unter den Zuschauern war, konnte das Spiel mit 30-minütiger Verzögerung wieder angepfiffen werden. Steinhaus-Assistent Marcel Gasteier übernahm beim 2:0-Sieg der Preußen die Spielleitung. Florian Kaposty, zuvor per Lautsprecherdurchsage gesucht und gefunden, rückte als zweiter Mann an die Seitenlinie.
Am Ende freute sich nicht nur Kaposty über aufregende 45 Minuten auf dem Rasen, sondern auch Münsters neuer Coach Horst Steffen über ein gelungenes Debüt. Zuvor war Münster in sechs Spielen ohne Sieg geblieben. „Das war ein schöner Einstand, so kann es weitergehen“, sagte Steffen nach dem ersten Erfolg seit Oktober, mit dem Münster als Tabellen-Sechster an den Aufstiegsplätzen dranbleibt.
Ganz oben bleibt indes Dynamo Dresden souverän auf Aufstiegskurs. Eine Woche nach der Pleite in Erfurt setzten sich die Sachsen mit 3:0 gegen den FSV Mainz 05 II durch. „Kein Zweifel, der Sieg war verdient. In der ersten Halbzeit war meine Mannschaft fast zu kontrolliert“, resümierte Dynamo-Coach Uwe Neuhaus.
Neuer Zweiter sind die Minimalisten des FC Erzgebirge Aue, die mit 1:0 gegen den VfB Stuttgart II gewannen. Damit verdrängte der Zweitliga-Absteiger das Überraschungsteam SG Sonnenhof Großaspach, das gegen die Würzburger Kickers 1:2 verlor.
Der Sieg der Auer war weniger unterhaltsam als die Spiele in Münster und Dresden. Aber das war FC-Trainer Pavel Dotchev egal: „Am Ende zählen nur die drei Punkte“, meinte er, schlug aber auch kritische Töne an: „Wir haben nicht unsere Top-Leistung abgeliefert. Nach der Führung hätten wir die Räume besser nutzen müssen.“
Gar nicht nach Plan lief es für Großaspach gegen Neuling Würzburg. Durch die zweite Heim-Niederlage seit Mitte August ist der Dorfclub nur noch Dritter. Dabei hätte es fast noch zum Punktgewinn gereicht. In der 80. Minute nahm Schiedsrichter Lasse Koslowski einen bereits gegebenen Elfmeter nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück. „Wir sollten die Niederlage nicht am Schiedsrichter festmachen. Er hat am Ende alles richtig gemacht. Das war kein Elfer“, sagte SG-Trainer Rüdiger Rehm. Auch die Gelb-Rote Karte gegen Würzburgs Elia Soriano (87.) brachte Großaspach nichts mehr.
Immerhin nutzten Großaspachs andere Konkurrenten den Patzer nicht. Der 1. FC Magdeburg kassierte gegen den SV Werder Bremen II kurz vor Schluss noch das 1:1, und der VfL Osnabrück kam beim 0:0 bei Hansa Rostock erst gar nicht zum Torerfolg.