Schneckenrennen im Aufstiegskampf

München (dpa) - Auch zehn Spieltage vor dem Saisonfinale kämpfen in der 2. Fußball-Bundesliga noch sieben Teams um den Aufstieg. Klare Favoriten hinter Spitzenreiter 1. FC Köln? Fehlanzeige.

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Reihenweise patzten die Top-Teams, sogar der schwächelnde 1. FC Kaiserslautern bleibt im (Schnecken-)Rennen vertreten. Die siebtplatzierten Pfälzer müssen sich zum Auftakt des 24. Spieltages gegen den SV Sandhausen beweisen. Nach nur sechs Zählern aus acht Spielen wächst der Druck.

„Das sind alles gestandene Profis, die wissen um was es geht. Ich erwarte, dass sich jeder an die eigene Nase fasst und das Beste aus sich herausholt“, forderte Coach Kosta Runjaic. Den März bezeichnete der Österreicher als „Turn-Around-Monat“, in dem die Mannschaft nach drei Niederlagen in Serie die Wende schaffen und noch einmal richtig in den Aufstiegskampf eingreifen könne.

Realistischer erscheinen die Träume von Liga eins derweil beim SC Paderborn. Die Ostwestfalen spielen bislang eine traumhafte Saison, sind seit acht Spielen unbesiegt und rückten nun mit einem Sieg in Bochum bis auf den heiß begehrten dritten Platz vor, über den sich der erstmalige Aufstieg auch noch realisieren lassen könnte.

Das beste Rückrundenteam hat vor dem Verfolgerduell in Karlsruhe entsprechend Selbstvertrauen gesammelt. Auf sechs Punkte könnte Paderborn den Vorsprung zum KSC ausbauen. Aber auch die Badener, die seit sieben Heimspielen ungeschlagen sind, möchten nach der jüngsten Niederlage gegen Aalen ins Aufstiegsrennen wieder eingreifen.

Gefangen hat sich offenbar wieder der Zweitplatzierte aus Fürth. Vergangene Woche gelang dem Absteiger der Befreiungsschlag gegen den FSV Frankfurt erst kurz vor Schluss. Es war der erste Sieg 2014. Trotzdem gab es Kritik von Präsident Helmut Hack. „Wir sind nunmal nicht die Truppe, die Woche für Woche ein Spektakel bietet und jeden Gegner überrollt“, konterte Trainer Frank Kramer vor dem Spiel am Montagabend beim VfL Bochum.

Nervenflattern auf dem Spitzenplatz? Zuletzt präsentierte sich der 1. FC Köln schwächelnd: 2014 steht erst ein Sieg zu Buche, der Vorsprung des Spitzenreiters schrumpfte nach einem Remis in Aue auf fünf Punkte zum Relegationsplatz. „Ich kann nichts damit anfangen, dass jetzt in Panik verfallen wird“, betont Trainer Peter Stöger vor der Partie gegen Energie Cottbus am Freitag. Im brisanten Duell Erster gegen Letzter könnte der Verein Jubilar Toni Schumacher ein Geschenk zum 60. Geburtstag machen. „Die anderen marschieren auch nicht: Kein Grund für Unruhe“, sagte der frühere Nationaltorhüter und heutige Vize-Präsident.

Die Plätze getauscht haben am letzten Spieltag die beiden noch verbleibenden Teams im Aufstiegsrennen. Nach dem jüngsten Big Point des FC St. Pauli gegen Union Berlin (2:1) gab es eine Rochade von Rang sechs und vier. Doch auch die schwächeren Berliner haben nur vier Punkte Rückstand auf den zweiten Aufstiegsrang. „So viel müssen wir gegen Ingolstadt gar nicht anders machen. Wir haben bei einem Mitkonkurrenten ein ordentliches Spiel hingelegt“, sagte Profi Sören Brandy. Den dritten Sieg hintereinander wollen die Hamburger beim FSV Frankfurt holen. „Das Gefühl vom jüngsten Sieg müssen wir uns bewahren“, forderte Paulis Keeper Philipp Tschauner.