Spekulationen um Sasic-Beurlaubung in Duisburg

Duisburg (dpa) - Die Spekulationen um die Zukunft von Coach Milan Sasic beim MSV Duisburg werden weiter angeheizt. Am Donnerstag leitete der 53 Jahre alte Kroate noch das Training beim Zweitligisten. Die Zeichen, dass Sasic bereits am Freitag beurlaubt werden könnte, verdichteten sich aber.

Nach Informationen von „Sport Bild Online“ habe der Verein bereits über die Trennung entschieden, wolle das aber erst am Freitag offiziell verkünden. „Diese Berichte können wir in keinster Weise bestätigen“, sagte MSV-Sprecher Martin Haltermann der Nachrichtenagentur dpa.

Die für Donnerstag angesetzte turnusgemäße Pressekonferenz des MSV wurde kurzfristig auf Freitag verschoben. Ob diese Entscheidung mit der Personalie Sasic im Zusammenhang steht, wurde nicht bekanntgegeben. Als Interimscoach könnte der bisherige Torwarttrainer Oliver Reck zur Verfügung stehen.

Sasic, der am 2. November 2009 den Trainerposten beim MSV übernommen und die „Zebras“ in der vergangenen Saison in das DFB-Pokalfinale geführt hatte, konnte die Mannschaft in der laufenden Spielzeit nicht mehr in die Erfolgsspur bringen. In der 2. Liga rangieren die Duisburger, die zunächst einen Rang im oberen Tabellendrittel angepeilt hatten, mit nur neun Punkten auf dem 14. Platz. Bisheriger Höhepunkt der Krise war das Ausscheiden in der 2. Pokalrunde am Mittwoch beim Regionalligisten Holstein Kiel (0:2).

Dass Sasic am Sonntag im Spiel gegen 1860 München noch im Amt ist, wollte MSV-Chef Dieter Steffen nach der Pleite „weder garantieren noch dementieren. Wir befinden uns in einer ganz schwierigen Situation und müssen darüber reden.“ Das Gespräch zwischen den Verantwortlichen aus Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung wurde allerdings erst für Freitagmittag terminiert. Laut Verein soll bis zu diesem Zeitpunkt keine Entscheidung fallen.

„Ich erwarte, dass das Team anders auftritt“, hatte Steffen nach dem schwachen Spiel in Kiel gesagt. Unmittelbar nach dem Match waren Spieler in der Duisburger Fankurve bespuckt und beschimpft worden. „Die Mannschaft befindet sich in einer Gemütsverfassung, in der sie selbst gegen einen Viertligisten nicht bestehen kann“, meinte Geschäftsführer Roland Kentsch.