VfL Bochum in tiefer Krise: 1:2 in Dresden
Dresden (dpa) - Der VfL Bochum muss das Saisonziel Bundesliga-Aufstieg bereits nach sieben Spieltagen korrigieren. Das Team von Trainer Friedhelm Funkel unterlag bei Aufsteiger Dynamo Dresden mit 1:2 (0:1) und verharrt nach der vierten Niederlage in Serie auf Tabellenplatz 17 in Liga zwei.
Matchwinner war der bosnische Neuzugang Muhamed Subasic, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit per Kopf zur Dresdner Führung traf und per Freistoß die Entscheidung besorgte (85. Minute). Das Bochumer Anschlusstor von Mirkan Aydin (90.+1) kam zu spät.
Der VfL musste eine Halbzeit zur Freude der Mehrzahl der 22 604 Zuschauer in Unterzahl spielen, da der Japaner Takashi Inui nach zwei Verwarnungen in der 45. Minute die Gelb-Rote Karte sah. „Den Aufstieg müssen wir jetzt erstmal aus den Köpfen streichen“, bekannte Funkel und forderte vehement einen Sieg im kommenden Heimspiel gegen Paderborn. „Da müssen wir gewinnen“, befand Funkel.
„Anspruch und Wirklichkeit klaffen sehr weit auseinander bei uns“, sagte Bochums Kapitän Christoph Dabrowski. „Wir sind in einer schwierigen Situation, aber da können wir nur gemeinsam herausfinden.“ VfL-Sportvorstand Jens Todt bemängelte die fehlende Durchschlagskraft. „Am Boden sind wir nicht, wir sind angeknockt“, meinte Todt. Er habe aber weiter Vertrauen in Coach Funkel.
Aber auch Dresdens Trainer Ralf Loose war keineswegs rundum zufrieden. „Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gezeigt“, urteilte er. „Man hat gesehen, dass noch nicht ein Rädchen ins andere greift.“
Loose hatte nach drei Neuverpflichtungen unmittelbar vor Transferschluss sein taktisches System geändert und ließ sein Team erstmals mit zwei Spitzen agieren, darunter den vom VfL ausgeliehenen Zlatko Dedic. Zwar mühten sich beide Teams, doch Spielfluss entstand nicht. Der VfL hatte die Partie unter Kontrolle, konnte sich aber keine nennenswerten Chancen erarbeiten.
Nach 20 Minuten übernahmen die Platzbesitzer mehr die Kontrolle und kamen durch Kapitän Robert Koch zu zwei guten Möglichkeiten (26./34.). Nach dem Platzverweis für Inui fehlte in der VfL-Abwehr die Zuordnung, so dass Subasic per Kopf nach einem Freistoß von Filip Trojan die verdiente Führung markieren konnte.
Auch nach dem Wechsel war Dynamo die bessere Mannschaft, nutzte aber seine vielen Möglichkeiten nicht konsequent. Das Freistoß-Tor von Subasic beendete dann aber alle Bochumer Hoffnungen.