St. Pauli besiegt 1860 - Aue gewinnt in Ingolstadt
München (dpa) - Der FC St. Pauli und Erzgebirge Aue durften zum Saisonauftakt in der Fußball-Bundesliga jubeln. St. Pauli besiegte den lange Zeit dominant auftretenden Aufstiegsanwärter TSV 1860 München im eigenen Stadion glücklich mit 1:0 (0:0).
Zwei Stunden zuvor war Erzgebirge Aue ein 2:1 (1:0)-Erfolg beim FC Ingolstadt geglückt. Der SV Sandhausen, der durch den Lizenzentzug für den MSV Duisburg dem Abstieg entgangen war, und VfR Aalen trennten sich am 1. Spieltag torlos 0:0.
In einem intensiv geführten Kampfspiel bestimmten die Münchner „Löwen“ in Hamburg vor allem die zweite Spielhälfte. Nur der krönende Abschluss fehlte dem Team von Trainer Alexander Schmidt, der den langjährigen Torjäger Benjamin Lauth erst spät als „Joker“ einwechselte (75.). Die größte 1860-Chance hatte Christopher Schindler, dessen Schuss auf der Linie geklärt werden konnte (45.). In der 80. Minute traf dann vor 27 818 jubelnden Zuschauern Stürmer Lennart Thy mit einem Distanzschuss ins kurze Eck, bei dem 1860-Torwart Gabor Kiraly eine äußerst unglückliche Figur machte.
„Ich wollte einfach nur draufhauen und war froh, dass der Ball im kurzen Eck eingeschlagen ist. Wir sind überglücklich, dass wir mit einem Sieg gestartet sind“, sagte Matchwinner Thy beim TV-Sender Sky. Selbstkritisch äußerte sich 1860-Keeper Kiraly: „Wir haben sehr gut gespielt. Leider haben wir kein Tor erzielt und dann ein Tor bekommen, das man halten kann. Den Ball muss ich festhalten.“
Nach seiner erfolglosen Drei-Monats-Mission beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim in der vergangenen Spielzeit hat Marco Kurz auch seinen Einstand als Trainer in Ingolstadt verpatzt. Die Tore für die Gäste erzielte der Slowake Jakub Sylvestr mit einem Abstauber (25. Minute) und einem sicher verwandelten Foulelfmeter (82.). Der Anschlusstreffer für die Gastgeber gelang Karl-Heinz Lappe (85.).
„Wir haben insgesamt kein gutes Spiel gezeigt“, erklärte Kurz. Er vermisste „Entschlossenheit und Risikobereitschaft“. Das stark verjüngte FCI-Team konnte vor 6584 Zuschauern auch aus einer vorübergehenden Überzahl nach der Gelb-Roten Karte für Arvydas Novikovas (44.) kein Kapital schlagen. In der 80. Minute sah auch der Ingolstädter Pablo Morales nach einer Notbremse Rot. Der Neuzugang von Hertha BSC verschuldete mit einem schlampigen Rückpass das 0:1 und verursachte den Elfmeter. „Hut ab, was unsere Mannschaft heute geleistet hat“, erklärte Aues Trainer Falko Götz glücklich.
Der runderneuerte SV Sandhausen ist schwer aus den Startlöchern gekommen. Mit dem 0:0 im baden-württembergischen Landesduell gegen Aalen gelang aber immerhin ein Teilerfolg. Der neue Trainer Alois Schwartz bot bei seinem Debüt fünf Neuzugänge in der Startelf auf. Vor nur 3825 Zuschauern im Hardtwaldstadion riskierten beide Teams erst nach der Pause mehr. Die größte Chance ließ Aalens Andreas Hofmann aus, als er aus sieben Metern hoch über das Tor zielte (52.).