St. Pauli bleibt oben dran - Aue bezwingt Düsseldorf
München (dpa) - Der FC St. Pauli bleibt den Spitzenteams der 2. Fußball-Bundesliga dicht auf den Fersen. Die Hamburger gewannen beim VfR Aalen mit 1:0. Neuzugang Christopher Nöthe (29.) erzielte den Treffer für die Hamburger, die jetzt auf Platz vier rangieren.
„Wenn wir jetzt schon Vierter sind, wollen wir auch dran bleiben“, kündigte Interimstrainer Roland Vrabec vor dem nächsten Spiel gegen den 1. FC Köln an. Im Tabellenkeller landete Erzgebirge Aue durch das 3:0 über Fortuna Düsseldorf einen wichtigen Erfolg und zog an den Rheinländern vorbei. Mit einem 3:0 gegen Dynamo Dresden festigte der Karlsruhe SC seinen Platz in der oberen Tabellenhälfte.
Im Endspurt um die Herbstmeisterschaft geht dem 1. FC Köln langsam die Puste aus. Nach der ersten Saisonheimpleite beim 0:1 gegen den abstiegsbedrohten FC Ingolstadt mussten die Aufstiegsfavoriten aus dem Rheinland erstmals seit sieben Wochen ihren Spitzenplatz wieder abtreten. Die Tabellenführung hat zumindest vorerst der 1. FC Kaiserslautern durch ein 3:0 gegen Union Berlin übernommen. Pauli hat nur drei Zähler Rückstand auf den FCK. Am Montag allerdings kann die SpVgg Greuther Fürth mit einem Auswärtssieg im Bayern-Derby beim TSV 1860 München noch vorbei an den Pfälzern ganz nach oben springen.
Ausgerechnet der Ex-Kölner Moritz Hartmann (48. Minute) brockte den Gastgebern die zweite 0:1-Pleite in Serie ein. „In 180 Minuten lassen wir drei Gelegenheiten gegen uns zu, zwei sind drin. Wir müssen jetzt sehen, wie wir unsere junge Mannschaft aus dieser Situation herausführen“, bilanzierte Kölns Coach Peter Stöger, dessen Team vor zwei Wochen schon gegen Bochum verloren hatte. Die Ingolstädter verbesserten dagegen ihre gute Bilanz unter Neu-Coach Ralph Hasenhüttl auf zehn Punkte aus den jüngsten vier Partien.
Den Kölner Patzer nutzte Kaiserslautern aus. Im Topspiel gegen Verfolger Union Berlin veredelten die Pfälzer ihre Bilanz auf neun Punkte und 11:1 Tore aus den jüngsten drei Partien. Der FCK benötigte am Samstag gegen die mutig nach vorn spielenden Berliner zwar eine lange Anlaufphase, dank Treffern von Olivier Occean, Kapitän Florian Dick und Enis Alushi stand letztlich aber ein klarer Sieg.
„Es tut sehr gut, wenn man für die harte Arbeit so belohnt wird - mit dem Ergebnis und mit dem Tabellenstand“, sagte Dick. Markus Karl will sich jetzt „ein kleines Polster erarbeiten, damit wir nie mehr so einen Rückstand aufholen müssen wie in den letzten Wochen“.
Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf kassierte stattdessen die dritte Niederlage im vierten Spiel: Beim 0:3-Debakel auswärts gegen Erzgebirge Aue zeigte das Team des angeschlagenen Trainers Mike Büskens eine erschreckend schwache Leistung. „Wir haben die ganze Woche darüber gesprochen, dass wir viel Mentalität reinschmeißen müssen, aber wir waren viel zu fahrlässig und haben zu Toren eingeladen“, berichtete Büskens. Die Mannschaft bestrafe sich selbst „Woche für Woche, das kann nicht unser Anspruch sein“, schimpfte der 45-Jährige „wahnsinnig enttäuscht“. In der Landeshauptstadt dürften die Diskussionen um Büskens jetzt wieder lauter werden. Der nächste Gegner der Rheinländer aus Karlsruhe fuhr gegen Dynamo Dresden mit dem souveränen 3:0 den dritten Heimsieg in Serie ein.
Tabellenschlusslicht Energie Cottbus wartet weiter auf seinen vierten Saisonsieg. Trainer Stephan Schmidt erwischte beim 1:4 gegen den FSV Frankfurt ein ganz mieses Heimdebüt. „Das Schlimmste ist Selbstmitleid. Wenn sich das breitmacht, hat man aufgegeben. Aber das werden wir nicht“, appellierte Schmidt. Die Profis wollen sich jetzt am Dienstag zum Krisengespräch mit den eigenen Anhängern treffen.
Auch Arminia Bielefeld kommt nach der Länderspielpause nicht vom Tabellenende weg. Für den Tabellenvorletzten bedeutete das 0:2 gegen den VfL Bochum durch Tore von Ken Ilsø und Yusuke Tasaka sogar die siebte Niederlage nacheinander. „Uns fehlt momentan bei allem Engagement und Ballbesitz die nötige Durchschlagskraft“, resümierte Bielefelds Coach Stefan Krämer und warnte: „Wir müssen jetzt schleunigst wieder Ergebnisse liefern, denn nur mit Engagement, Rennen und Machen hältst du nicht die Klasse.“