Der guineische Nationalspieler hatte im Testspiel am 28. März (0:0) St. Paulis Mittelfeldakteur Marc Rzatkowski gefoult. Daraufhin soll Lienen den Afrikaner beschimpft haben. Schiedsrichter Christian Bandurski (Oberhausen) hatte Lienen anschließend aus dem Innenraum des Stadions verwiesen. Nunmehr erfolgt eine mündliche Verhandlung vor dem Sportgericht.
Lienen war bereits Anfang März zu einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro wegen Fehlverhaltens im Zweitliga-Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am 16. Februar verurteilt worden. In der Partie hatte er sich unsportlich gegenüber dem vierten Offiziellen Frank Willenborg (Osnabrück) verhalten. Damals akzeptierte er die Strafe.
Trotz seines Armbruchs möchte Lienen zudem in wenigen Tagen wieder das Training leiten. „Ich gehe davon aus, dass er am Donnerstag wieder auf dem Trainingsplatz steht“, sagte Co-Trainer Abder Ramdane.
Bis dahin übernimmt der Lienen-Assistent die Chefrolle auf dem Übungsplatz des Hamburger Fußball-Zweitligisten. „Ich bin es gewohnt, das Training allein zu leiten. Ewald sagt mir, was er will, und ich setze das dann auf dem Platz um“, meinte der 41-jährige Ramdane.
Lienen war beim Spiel seiner Mannschaft gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim (1:2) an der Seitenlinie ausgerutscht und hatte sich den rechten Arm gebrochen. Eine Operation wurde notwendig. „Leider ist es sein rechter Arm. Zettel-Ewald wird für ein paar Monate nicht schreiben können“, meinte Ramdane humorvoll.
Der Co-Trainer riet den Profis, sich ein Beispiel an ihrem Chefcoach zu nehmen: „Wenn unsere Spieler trotz solcher Schmerzen auch so einen Einsatz zeigen, sind wir in vier Spieltagen gerettet.“ Der FC St. Pauli ist vier Spieltage vor Saisonende Vorletzter und steht damit auf einem direkten Abstiegsplatz.