Stadtwerke Bochum halbiert Sponsoring

Bochum (dpa) - Im Zuge der Honorar-Affäre bei den Stadtwerken Bochum müssen auch der VfL Bochum und der TV Wattenscheid 01 die Zeche zahlen.

Wie das Unternehmen mitteilte, werden die Sponsoringmittel bis 2016 für den Fußball-Zweitligisten und den Leichtathletik-Topclub von jährlich 2,65 Millionen auf 1,2 Millionen Euro reduziert. Die Stadtwerke waren u.a. durch das Honorar von 25 000 Euro für einen Auftritt von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in die Kritik geraten.

Der VfL Bochum bekommt die Kürzungen schon nach der Saison 2013/14 zu spüren. Die Stadtwerke verzichten auf die Anmietung einer VIP-Lounge im Stadion für bisher 550 000 Euro. Nach der Spielzeit 2014/15 endet der Vertrag für die Premium-Partnerschaft, die dem Club 600 000 Euro jährlich einbrachte. Auslaufen wird auch der bis Mitte 2016 datierte Kontrakt für den Stadionnamen (Rewirpower-Stadion), für den die Stadtwerke pro Jahr 900 000 Euro an den VfL zahlen.

Zumindest bis 2016 kann der TV Wattenscheid, der zu den Leichtathletik-Hochburgen in Deutschland zählt, mit der jährlichen Unterstützung von 600 000 Euro rechnen. Wie stark diese Summe danach gekürt wird, ist noch offen. „Ich gehe davon aus, dass wir erstmal keinen existenziellen Druck haben“, sagte Wattenscheids Clubmanager Michael Huke der Nachrichtenagentur dpa. „Bis 2016 haben wir erstmal Planungssicherheit, danach werden wir uns breiter aufstellen müssen.“

Dass bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio der Erhalt der Leichtathletik auf Spitzenniveau in Wattenscheid gesichert ist, wird auch über die Region hinaus mit Erleichterung aufgenommen. Schließlich gehörten acht Athleten des TV Wattenscheid - etwa zehn Prozent - zum Aufgebot für die Olympischen Spiele 2012 in London. „Nach dieser Entscheidung kann auch der Deutsche Leichtathletik-Verband erstmal durchatmen“, meinte Huke.