Suche nach Namenssponsor für 3. Liga geht weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Die 3. Fußball-Liga steht vor dem Beginn der neuen Spielzeit weiter ohne Namenssponsor da. Die Hoffnung vieler Vereine, auf diesem Weg neue Einnahmen generieren zu können, wird sich vorerst nicht erfüllen.

„Wir sind da immer noch dran und befinden uns in intensiven Gesprächen. Die bestmögliche Lösung ist uns in diesem Fall aber lieber als die schnellstmögliche“, sagte der zuständige DFB-Direktor Ulf Schott bei einem Pressegespräch in Frankfurt am Main.

Seit Einführung der Spielklasse als Profiliga unterhalb der beiden Bundesligen ist der Deutsche Fußball-Bund bemüht, einen Namensgeber zu finden. Bislang jedoch erfolglos. „Es ist nicht leicht. Wir wähnten uns einige Male bereits nah dran“, gab DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock zu. Allerdings müsse ein Titelsponsor der Liga mit allen Hauptgeldgebern der Vereine in Einklang gebracht werden, diese „Branchenexklusivität“ mache die Aufgabe fast zu einer „Quadratur des Kreises“.

Die Clubs könnten die Gelder aus einer solchen Vermarktung gut gebrauchen, haftet der Liga doch nach den Schlagzeilen über Finanzproblemen bei Vereinen wie Kickers Offenbach oder Alemannia Aachen, inzwischen beide in der Regionalliga, das Image einer Pleiteliga an. Der neue TV-Vertrag für die Erste und Zweite Liga lässt die Kluft nach oben ab sofort sogar noch anwachsen. Während die Drittligisten mit 800 000 Euro aus Fernseherlösen zurechtkommen müssen, erhalten die Zweitligisten zwischen 4,5 und 9 Millionen Euro.

Für Sandrock sind höhere TV-Einnahmen allerdings kein Allheilmittel. Viele Probleme der Clubs seien auch hausgemacht. „Man kann eben nur das ausgeben, was man auch einnimmt“, meinte der DFB-Generalsekretär.

Trotz aller Schwierigkeiten zogen Verband und Vereinsvertreter bei ihrer Tagung ein positives Fazit. „Die 3. Liga lebt! Wir sind gerne in dieser Liga“, meinte Guido Buchwald, Präsidiumsmitglied bei den Stuttgarter Kickers. „Wir sollten dankbar sein, über die Gelder die wir haben, als zu jammern, was wir nicht bekommen“, sagte Manfred Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching. Der frühere Profi von Bayern München empfahl seinen Kollegen, viel mehr auf deutsche Nachwuchsspieler zu setzen. „Jugendspieler sind in der Regel günstiger als Spieler aus aller Herrenländer“, ergänzte Schwabl.