Vor Derby: Fortuna peilt Herbstmeistertitel an
München (dpa) - Der MSV Duisburg war die letzte Mannschaft, die Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf schlug. Nun wollen die „Zebras“ die Herbstmeisterschaft des Lokalrivalen verhindern. Zwei Verfolger könnten zum Abschluss der Hinrunde noch vorbeiziehen.
Es ist keine leichte Aufgabe, die sich der MSV Duisburg zum Ende der Zweitliga-Hinrunde vorgenommen hat. Am 17. Spieltag im Fußball-Unterhaus wollen die „Zebras“, selbst nur Tabellen-13., ins Rennen um die Herbstmeisterschaft eingreifen. „Der MSV ist wieder da: Fortuna schlagen“, verkündet der Club vor dem mit Spannung erwarteten Derby auf seiner Homepage. An diesem Montag nämlich ist beim MSV der Lokalrivale und Spitzenreiter aus Düsseldorf zu Gast - und allein Duisburg kann ihn auf seinem Weg zur Herbstmeisterschaft noch stoppen.
„Man fragt sich schon manchmal, ist das alles real oder doch nur ein Traum?“, hatte Fortuna-Vorstandschef Peter Frymuth nach dem jüngsten 2:1-Erfolg über Greuther Fürth gesagt. Seit dem Topspiel am vergangenen Montag ist die Fortuna mit 38 Punkten Tabellenführer. Mit elf Siegen und fünf Unentschieden sind die Rheinländer zudem die einzige noch ungeschlagene Mannschaft im deutschen Profifußball. Die bislang letzte Niederlage (0:1) kassierte der Zweitliga-Spitzenreiter am 18. März dieses Jahres. Beunruhigen dürfte die Fortuna-Fans der Gegner dieses Spiels: Es war der MSV Duisburg.
Eine Personalie hingegen lässt die Anhänger hoffen: Gegen Duisburg kehrt Top-Torjäger Sascha Rösler nach seiner Gelbsperre zurück ins Team von Trainer Norbert Meier. Schon ein Unentschieden im Derby würde den Düsseldorfern reichen, um die Herbstmeisterschaft perfekt zu machen.
Ob der eine Punkt überhaupt nötig sein wird, weiß die Fortuna bereits nach den Spielen der Verfolger am Wochenende: Eintracht Frankfurt und der FC St. Pauli (jeweils 35 Zähler) können die Rheinländer noch abfangen. Dabei hat die Eintracht im Heimspiel am Samstag gegen den Tabellen-16. Karlsruher SC die vermeintlich leichteste Aufgabe des Spitzentrios. Nach der 1:2-Pleite bei 1860 München, zugleich die erste Eintracht-Niederlage der Saison, muss sich der Bundesliga-Absteiger aber wieder steigern. Verzichten muss Trainer Armin Veh dabei auf die verletzten Leistungsträger Mohamadou Idrissou und Oka Nikolov. Für den Stammkeeper spielt Thomas Kessler.
Kesslers ehemaliger Club, der Bundesliga-Absteiger St. Pauli, hat wegen der um sechs Tore schlechteren Tordifferenz gegenüber Düsseldorf nur geringe Aussichten, die Hinrunde als Tabellenführer abzuschließen. Vielmehr müssen die Hamburger aufpassen, am Freitagabend im Spitzenspiel gegen den Tabellenfünften SC Paderborn nicht vom Relegationsplatz verdrängt zu werden. Neben den Ostwestfalen würde von einer Pauli-Pleite auch der Vierte Fürth profitieren. Nach dem Rückschlag in Düsseldorf hat das Team von Trainer Mike Büskens am Samstag Hansa Rostock zu Gast. Fürths Präsident Helmut Hack forderte bereits eine „Drecksau-Mentalität“.
Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht plagen vor dem Heimspiel am Freitag gegen Schlusslicht FC Ingolstadt arge Personalsorgen. „Ich fühle mich ein bisschen wie bei der Bastelstunde mit Jean Pütz“, sagte der Coach des Tabellensiebten in Anlehnung an den langjährigen Moderator der Fernsehsendung „Hobbythek“ im WDR. Neben Marcel Correia (Innenbandriss) und Steffen Bohl (Kreuzbandriss) fehlt auch Markus Unger (Muskelfaserriss).
Alemannia Aachen will am Sonntag gegen 1860 München seine Heimbilanz aufbessern. Bis auf den 3:1-Erfolg gegen den Tabellenletzten Ingolstadt blieb der Zweitliga-15. bislang ohne Heimsieg. Der VfL Bochum empfängt am selben Tag den punktgleichen Tabellennachbarn Erzgebirge Aue. Schon am Freitag duellieren sich Union Berlin und Energie Cottbus im Ostderby.